Die sind ja nun schon ziemlich alltäglich, auch über der Hose, wobei ich mich das noch nicht so lange bei Helligkeit traue. In der Kirche dann Wechsel auf die S 99 von Buffalo mit sauberer Sohle:
Auch 10 cm hoch, klassischer Stiefel, vorne Karreeform. Heute stand (W)Einkauf an, zusammen mit meiner Frau, außerdem Austausch von Bildern zwischen Arbeitsplatz und zu Hause und Einkauf beim Fahrradladen. Also klar einige Begegnungen auch mit anderen Leuten in der Öffentlichkeit. Ich hatte erst an die hier vor kurzem gezeigten Overkneestiefel von Tamaris S 71 mit "nur" 8 cm Absatz gedacht, fand den Absatz dann aber doch zu laut. Die Überlegung, andere Overkneestiefel zu nehmen, verwarf ich dann auch, weil ich nicht Stiefel nehmen wollte, die bis an die Jacke reichen. 10 cm Höhe wollte ich mir aber doch gönnen und nahm die S 46 von Destroy. Ich war auch gespannt, ob meine Frau etwas sagen würde angesichts des Programms. Es kam aber nichts, das Outfit war offenbar akzeptiert. Im Laden , beim Winzer und in der Öffentlichkeit sonst gab es auch keinerlei bemerkbare Reaktionen. Übrigens gibt es hier einheimischen Wein (Saale-Unstrut) durchaus auch ziemlich günstig, für knapp 7 € die Flasche, wobei die gekauften 80 Flaschen durchweg trocken und ganz überwiegend Spätlesen waren.
Stimmiges Outfit 👍 und auf jeden Fall Öffentlichkeitstauglich für den Einkauf. Wenn es dann von der Frau akzeptiert wird umd keine Einwende erhoben werden .... was will man(n) mehr.
Der Absatz ist mit 8 cm nicht hoch, zumal die Sohle noch 2 cm dick ist. Ich hatte sie mir (gebraucht) beschafft, als ich auf der Suche nach wirklich warm gefütterten Winterstiefeln in braun mit etwas Absatz war. Ich ahnte nicht, dass Gr. 41 dermaßen groß wäre. Auch in diese Stiefel muss ich deswegen Einlagen bzw. einen Keil einlegen, und zwar, obwohl ich einen eher hohen Spann habe, hinten 5 cm hoch, so dass die Innenhöhe dann doch bei 13 cm liegt (so dass die Hose nicht zu lang ist) und die Nettohöhe bei gut 10 cm, also eine vernünftige gewöhnliche Höhe zum Laufen und Arbeiten. Am Nachmittag dann mit den Stiefeln über der Hose zum Fahrradladen, von der Ehefrau akzeptiert und auch unterwegs ohne irgendwelche Reaktionen, wobei das etwas hellere Braun auf der blauen Hose schon auffällig ist.
Heute waren mal die Stiefel S 3 a draußen und zur Arbeit dran denn, deren Kreppsohle ist bei drohender Glätte nicht so verkehrt. Wegen des schmuddeligen Wetters erst über der Hose mit dem Rad zur Arbeit, unbeanstandet von der mich verabschiedenden Ehefrau.
Im Büro habe ich sie dann aber doch recht bald unter die Hose genommen. Ach so - Marke weiß ich nicht sicher. Next? 9 cm Absatz, wobei der schon etwas unter Feuchtigkeit gelitten hat. Keine besonders edlen Stiefel, aber gut für den Alltag, warm genug und eben mit rutschfester Sohle.
Für die Rückfahrt wieder über die Hose und prompt begegnen mir auf dem Weg bis zum Fahrradständer gleich 4 Kollegen (einzeln). Reaktionen aber Null, ist mir auch recht so. Am Abend war ich dann noch im gleichen Dress bei Feinkost Albrecht, um etwas einzukaufen. Es gilt auch dort, wenn man sich ganz normal bewegt, erregt man auch kein Aufsehen, wenn das Schuhwerk nicht zu schrill ist.
Die Bilder sind nicht so üppig, aber für eine Vorstellung wird es genügen. Ob meine Frau diesen Aufzug vor einigen Jahren schon akzeptiert hätte, wage ich zu bezweifeln - wobei ich sie wohl in Frankfurt schon mal einen ganzen Tag getragen hatte und sie war dabei. Das war aber ja fernab der Homezone. Es sind uns jetzt auch ein paar Leute begegnet - es schien ja die Sonne. Diese "Musketierstiefel" sind zwar in Herrenkreisen nicht allgemein üblich, aber m.E. nicht unmännlich und die 11 cm Absatz fallen kaum auf.
Ich dachte, ich wäre so zeitig, dass ich nicht gleich in Treppenhaus und Flur jemandem begegne. Doch dann laufe ich an der Tür vom Treppenhaus in den Flur ausgerechnet dem Kollegen in die Arme, der die Kombination aus dem größten Lästermaul und der größten Plaudertasche darstellt. Er spricht mich - wie jeden, auf den er trifft - auch sofort an, ob es nicht ein bisschen irre wäre, nicht etwa hochhackige Stiefel zu tragen, sondern bei solcher Kälte mit dem Fahrrad zu fahren. Uff, cool bleiben, schön ins Gesicht schauen während des etwa 10minütigen Gesprächs (denn wenn er mal einen zum Vollschwallen erwischt hat, lässt er so schnell nicht wieder los), und möglichst so stehen bleiben, dass er die Stiefel mit 11 cm Absatz nicht im Profil sieht. Denn zwar kann man noch gut begründen, bei der Kälte warm gefütterte Langschaftstiefel zu tragen und auch noch über der Hose - aber 11 cm Absatz müssen sie für Herren ja nicht unbedingt haben. Dann kam noch jemand vorbei und drückte mir gleich eine Mappe in die Hand - nicht schlecht, die kann man unauffällig so halten, dass dem Gegenüber die Sicht aufs eigene Schuhwerk etwas verdeckt wird. Ich musste das Gespräch so lange durchhalten, bis er abließ und in seiner geplanten Richtung weiter ging - nur so war zu verhindern, dass er - wenn ich ihn stehen gelassen hätte - mir hinterher sieht und durch das Geräusch natürlich erst recht auf die hohen Absätze aufmerksam wird. Fand ich aber schon etwas stressig.
Professionell gelöste Situation! Bloß vom doch beachtlichen Höhenzuwachs hat er nix mitgekriegt? Schöne Stiefel übrigens, danke fürs zeigen und berichten
Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit (Erasmus von Rotterdam)
Zitat von misterix im Beitrag #168Bloß vom doch beachtlichen Höhenzuwachs hat er nix mitgekriegt?
War auch mein Gedanke. Aber wahrscheinlich sind solche Zeitgenossen so auf sich selbst fokussiert dass sie ihre Umwelt nur wahrnehmen um nicht drüber zu stolpern..
Der "Höhenzuwachs" fällt nicht so auf, weil ich mit weniger als 7 cm Absatz in den letzten Jahren eigentlich nie bei der Arbeit war, sondern meist mit 9 bis 12 cm. Bloß sind die Absätze meist mehr von der Hose kaschiert.