Nicht überteuert sind in den Shops die Zeitschriften wo du auch paar Minuten stehen und blättern kannst. Irgendein schönes Magazin zu einem deiner Hobbys gibt es da bestimmt zu kaufen!
Lieber mal stolpern als auf einen Zentimeter zu verzichten...
Zitat von Hamburger im Beitrag #61Nicht überteuert sind in den Shops die Zeitschriften wo du auch paar Minuten stehen und blättern kannst. Irgendein schönes Magazin zu einem deiner Hobbys gibt es da bestimmt zu kaufen!
Gute Idee, danke! Mit den hohen Hacken kommt man auch besser an die „Magazine“ im obersten Fach…
Am Mittwoch geht es in den Urlaub, morgen steht also vor allem Kofferpacken auf dem Programm. Somit war heute die letzte Gelegenheit für eine Woche, noch einmal auf hohen Hacken unterwegs zu sein. Dabei wollte ich noch einmal einen kleinen Schritt weitergehen als bisher.
Ich musste ohnehin ein paar Kleinigkeiten einkaufen, also packte ich den Rucksack mit dem Rockz Army Black 10,5 cm ins Auto und fuhr zu einem Rewe-Markt außerhalb der Homezone. Es sind nur knapp 15 Kilometer, aber in dieser Ecke kenne ich wirklich niemanden. Außerdem ist das schon Hessen, da gehen die „Anständigen“ unter meinen bayerischen/fränkischen Landsleuten eh nur hin wenn es unbedingt sein muss. Ich kam dort gegen 12 Uhr an und der Parkplatz war erwartungsgemäß sehr voll, was den Puls doch leicht in die Höhe trieb. Aber ich wollte es ja ausdrücklich so, um dem Schweinehund mal zu zeigen wo der Hammer hängt. Ich fand eine Parklücke am hinteren Ende des Parkplatzes, wo ich in Ruhe die Schuhe wechseln konnte. Gerade als ich fertig war, kamen zwei Handwerker zu ihrem Transporter zurück, der mir schräg links gegenüber geparkt war. Und sie machten das, was Handwerker um diese Zeit eben so machen: Mittag. Im Auto, mit offenen Türen und perfektem Blick auf meine Fahrertür.
Es dauerte eine oder zwei Minuten, bis ich mich endlich überwand, ausstieg und zu den Einkaufswägen rechts hinter meinem Auto stöckelte. Auf dem Weg dorthin und anschließend zum Eingang musste ich jeweils vor einem Auto die Fahrbahn kreuzen, was den Insassen sicher auch einen guten Blick beschert hat. Und direkt vor dem Eingang durfte ich ihn endlich zum ersten Mal erleben: den hier immer wieder geschilderten „Fliesenblick“. Ein Pärchen um die 30 stand dort herum und wartete auf irgendwas. Die Dame mit dem Rücken zu mir, der Typ konnte mich jedoch ein ganzes Stück auf ihn zustöckeln sehen. Von vorne dürften die Schuhe zwar nicht so auffällig sein, zumal auch noch der Einkaufswagen dazwischen war, aber irgendetwas war ihm wohl aufgefallen. Als ich in etwa zwei Metern Entfernung an den beiden vorbeilief, ging sein Blick jedenfalls etwas irritiert nach unten. Mehr konnte ich aus den Augenwinkeln nicht erkennen, denn schon war ich vorbei und im Markt.
Dort zwischen Kassen und Bäckertheke durch zu Obst und Gemüse. Bananen in den Wagen, weiter geht’s. Ich hatte ein knappes Dutzend Sachen auf der Liste, die wirklich über den ganzen Markt verstreut waren. In den Gängen kam ich an sehr vielen Leuten vorbei, aber bei diesen Gelegenheiten dürfte wohl kaum jemand etwas bemerkt haben. Eher schon, wenn ich die langen Hauptgänge entlanglief und jemand ein Stück hinter mir war. Und natürlich an der Kasse, denn dort war doch einiges los und ich stand ein paar Minuten in der mittleren der drei Schlangen an. Endlich bezahlen, Richtung Ausgang und dann über den Parkplatz zum Auto stöckeln.
Während mir auf dem Hinweg das Herz so laut klopfte, dass ich das Klacken der Absätze kaum wahrgenommen hatte, war ich jetzt schon deutlich ruhiger und konnte letzteres durchaus etwas genießen. Auf dem Parkplatz war nach wie vor richtig viel los und ich stand eine Weile hinter meinem Auto, um die Einkäufe in den Kofferraum zu laden. Währenddessen fuhren mindestens drei oder vier Autos direkt hinter mir vorbei. Als ich den Wagen zurück in den Unterstand geschoben und meinen Euro wieder rausgefischt hatte, sah ich, dass neben Eingang der Hütte eine Dame mittleren Alters stand und darauf wartete, dass ich wieder herauskam. Brav, da hält sich jemand an die Abstandsregeln. Ich stöckelte hinaus und an ihr vorbei und konnte wieder aus den Augenwinkeln sehen, wie sich der Blick senkte. Als ich wieder zum Auto ging und einstieg, saßen die beiden Handwerker immer noch in ihrem Transporter und sahen die ganze Zeit herüber zu mir. Ob die wohl extra gewartet haben bis ich zurückkam, um nochmals zu verifizieren, dass sie ihre Augen vorhin nicht getrogen hatten und da tatsächlich ein Kerl auf High Heels unterwegs war? Weiß ich nicht sicher, ist aber gut möglich, denn kaum saß ich im Auto, gingen dort die Türen zu und sie fuhren weg. Ich wechselte flott in die Flachtreter (wie erwähnt fahre ich aus Sicherheitsgründen grundsätzlich nicht mit Heels) und machte mich auf den Heimweg. Aufregend war’s, und jetzt habe ich mir wohl den Urlaub verdient…
Zitat von Oky_Toky im Beitrag #65Schön Dein Mut ... eine Hürde nach der Anderen und immer mehr und immer höher ... und irgendwann wird es Dir wie ein Spaziergeng vorkommen.
Danke für die Blumen... Und was den Spaziergang betrifft: auf den müsst ihr nicht mehr lange warten. Stay tuned! (Und dann schaffe ich es demnächst hoffentlich auch mal, Fotos zu machen...)
Auf dem Weg in den Urlaub an der See machten wir für zwei Nächte einen kleinen Zwischenstopp in Hamburg. Ich hatte meine Army Rockz Black 10,5 cm gut versteckt im Auto dabei (so ein doppelter Boden im Kofferraum ist echt praktisch), nur für den Fall, dass sich eine Gelegenheit ergeben würde, meine Frau in die Sache einzuweihen. Ich hatte ja eh vor, das demnächst zu tun, und man kann halbwegs passende Gespräche durchaus ein bisschen in die richtige Richtung lenken. Ihre eigenen Army Rockz waren praktischerweise ebenfalls im Reisegepäck.
Genau so eine Möglichkeit ergab sich auf dem Hinweg. Wir hatten an einem uns bereits bekannten und sehr netten Café in Autobahnnähe eine kurze Pause gemacht, und dabei war uns ein Pärchen gesetzteren Alters sehr positiv aufgefallen. Diese beiden saßen kuschelnd und händchenhaltend in einem Strandkorb auf der Terrasse und genossen ihren Kaffee und die spärlichen Sonnenstrahlen. Meine Frau sieht es immer sehr gerne, wenn andere Paare genauso verliebt erscheinen wie wir, insbesondere wenn sie noch ein Stück älter und damit ein schönes Vorbild für unsere Zukunft sind. Mir war die Dame zuvor schon aufgefallen als sie von der Theke kommend an uns vorbeilief, denn sie hatte erfreulicherweise schöne, beige Stiefeletten mit etwa 10–12 Zentimetern Blockabsatz an und fiel mir auch sonst durch ihre betont weibliche und dezent-sexy Kleidung auf. In der Folge kamen wir ins Gespräch über mögliche Zusammenhänge, denn uns war schon oft aufgefallen, dass gerade bei solchen Paaren, die ihre offensichtlich große Zuneigung ohne Scheu (aber dafür mit Stil) auch in der Öffentlichkeit zeigen, oftmals die Damen auch einen gewissen Sexappeal ausstrahlen – über Körperhaltung, Mimik, Gestik und eben auch über ihren Kleidungsstil. In diesem Zusammenhang kamen wir auch auf das Tragen von High Heels im Alltag zu sprechen, was wir beide enorm sexy finden. Hier nutzte ich die Chance, das Gespräch entsprechend zu lenken, und wir kamen über ihre stattliche Missy-Rockz-Sammlung und die zahlreichen anderen alltagstauglichen Heels auf das Thema, wie unfair es doch ist, dass Frauen eine so enorm große Auswahl an tollen Klamotten und Schuhen haben (auch wenn viele das Angebot leider kaum oder gar nicht nutzen), während es bei uns Männern doch eher nur Variationen einiger weniger Themen sind. Dazu meinte sie dann irgendwann: „Dann musst Du halt Damenschuhe anziehen.“ Ich grinste mir einen und ließ das Thema ausklingen.
Nachdem wir am späteren Nachmittag unser Hotel in Hamburg bezogen hatten, gönnten wir uns ein kleines Nickerchen bevor wir vor dem Abendessen noch einen kleinen Spaziergang im nebenan gelegenen „Planten un Blomen“ machen wollten. Als wir so dösig und kuschelnd dalagen, merkte sie mir an, dass ich irgendetwas loswerden wollte (das merkt sie irgendwie immer). Ich druckste ein bisschen rum, und meinte dann, dass ich ja bekanntlich immer alles machen würde was sie sagt. Keine Ahnung, warum ich daraufhin schallendes Gelächter erntete. Jedenfalls würde ich ja manchmal die Sachen sogar machen, bevor sie sie überhaupt sagen würde. Da wurde sie dann neugierig. Ich erinnerte sie dann an das Gespräch von vorhin und an ihre Aussage. Das Resultat waren sehr große Augen und sie hörte gespannt zu, als ich ihr eröffnete, dass ich durchaus einige „Damenschuhe“ habe – unter anderem ein paar Missys, seitdem es diese auch in einer passenden Größe gibt – und schon ein paar kleinere, heimliche Runden damit gedreht habe. Die ganze Geschichte im Detail habe ich noch nicht vorgetragen, muss ja nicht alles auf einmal sein. Ich sagte ihr jedenfalls, dass ich jetzt wahnsinnig gerne mal eine Runde mit ihr zusammen im Partnerlook drehen würde. Sie fand das alles ziemlich cool und gleichzeitig witzig ohne Ende und meinte nur, wenn ich den Mut dazu hätte, dann würde sie da natürlich mitstöckeln. Dann kam die Frage, welche Missys es denn wären. Ich hatte nach der Ankunft, als ich alleine noch einmal in der Tiefgarage war um die Reisetasche mit ihren Heels zu holen, auch meine Missys mit hineingepackt und konnte sie ihr somit gleich präsentieren. Ihre Freude war groß, dass es ein Paar war, das sie auch hat und sehr mag. Damit war klar, dass wir bei der nächstbesten Gelegenheit den Plan in die Praxis umsetzen werden. Nur an diesem Tag war das noch nicht möglich, da in schöner Regelmäßigkeit kleine, aber heftige Schauer über Hamburg zogen und wir uns die schönen Schuhe nicht kaputtmachen wollten. Für den Donnerstag war aber besseres Wetter gemeldet…
Der Vormittag war in Hamburg doch noch ganz schön nass, aber am frühen Nachmittag klarte es auf und es war für den Rest des Tages kein Regen mehr vorhergesagt. Wir kamen gegen 16 Uhr ins Hotel zurück und ruhten uns noch ein bisschen aus. Mir taten vom vielen Herumlaufen in der Stadt die Knie etwas weh, vor allem das linke, das ich mir am Vortag bei einem dämlichen Missgeschick am Drehkreuz einer SaniFair-Toilette etwas überdehnt hatte. Als meine Frau mich dann fragte, ob ich das trotzdem durchziehen wollte, konnte es natürlich nur eine Antwort geben.
Wir schlüpften in unsere Missys, wobei sie ewig zum Binden brauchte, weil sie ständig grinsend zu mir herüber schauen musste. Als wir dann kurz beisammen standen, um das Foto zu machen, meinte sie, die Schuhe würden mir echt gut stehen. Maske auf, los geht’s. Einmal durch’s Foyer und über den Vorplatz des nebenan gelegenen Bahnhofs gestöckelt, schon waren wir am Eingang des Parks. Publikumsverkehr gab es schon bis dahin mehr als genug, darunter auch jede Menge Leute, die auf einer Steinmauer entlang unseres Weges saßen und damit einen perfekten Blick auf das Geschehen hatten. Schon an dieser Stelle war meine Frau sehr verblüfft, dass ich auf den Heels völlig problemlos gehen konnte. Im Park selbst stellte sich dann heraus, dass die Wege (typische Parkwege aus verdichtetem Lehm mit etwas feinem Sand darauf) durch den Dauerregen der letzten Tage doch etwas aufgeweicht waren, denn ich sank immer wieder einmal einen oder zwei Zentimeter mit einem Absatz ein. Ich wollte schon wieder Komplexe wegen meines nicht mehr ganz optimalen BMI bekommen, als ich zu meiner großen Erleichterung merkte, dass es meiner schlanken und 40% leichteren Frau auch nicht anders ging. Insgesamt war das aber kein großes Problem, ebensowenig wie die paar Meter Pflaster, die es immer wieder mal zu bewältigen gab. Wir drehten dann eine recht große Runde, einmal um den großen See mit den Wasserfontänen herum und wieder zurück zum Hotel. Meine bewährte „GeoMeasure“-App vermeldete beim anschließenden Ausmessen knapp drei Kilometer. Es war ordentlich Betrieb im Park, mir sind aber keine Reaktionen aufgefallen. Vielleicht sollte ich es wirklich mal mit einer versteckten Kamera im Rücken versuchen. Meine Frau hat aber zumindest zwei jüngere Damen beobachtet, die uns entgegenkamen, auf gleicher Höhe stehenblieben und uns nachschauten, wobei die eine wohl die andere angeschubst und auf uns aufmerksam gemacht hat.
Auf dem letzten Stück zum Hotel ging meine Frau ein paar Meter hinter mir her um sich meinen Gang anzuschauen. Sie meinte, das würde echt gut ausschauen, ich würde nur ganz leicht nach außen wegknicken. Das war mir aber auf den letzten paar hundert Metern schon selbst aufgefallen, da angesichts der nicht ganz einfachen Wegverhältnisse die Sprunggelenke langsam müde wurden. Von daher denke ich einmal, dass es generell nicht ganz unelegant gewesen sein dürfte. Auf dem Zimmer angekommen, waren wir dann aber beide ganz froh, die Schuhe ablegen zu können. Wir sind schließlich am Vormittag schon viele Kilometer kreuz und quer durch die Stadt gelaufen und die Füße waren dementsprechend fertig. Interessanterweise taten mir meine Knie überhaupt nicht mehr weh. Das sollte man mal weiter untersuchen und gegebenenfalls eine High-Heels-Therapie bei Kniebeschwerden entwickeln...
Auf jeden Fall hat es uns beiden einen Heidenspaß gemacht und wir werden das definitiv gelegentlich wiederholen. Ein dickes Dankeschön an alle hier im Forum, die durch ihre eigenen Erlebnisse und ihre Ermunterungen dazu beigetragen habe, dass es so weit gekommen ist!
Hier nochmal der schon zuvor gepostete „Fliesenblick“. Ich gebe Bescheid, wenn es nach dem Urlaub wieder etwas zu vermelden gibt.
Zitat von Hamburger im Beitrag #75Klasse dass Euch Hamburg in schöner und nun auch in besonderer Erinnerung verbleibt!
Das wird es definitiv. Ich war früher oft im Hamburg, meistens im Radisson beim Dammtor, und mochte „Planten un Blomen“ schon immer. Von daher war das der perfekte Ort für's „erste Mal“.
Wenn da mal nicht das Eis gebrochen ist, und noch viele weitere Stöckeltouren auf dem Plan stehen :D Zu zweit macht es erstens viel mehr Spaß und zweitens fällt es am Anfang auch leichter sich mit den Heels rauszutrauen. Dann bin ich schon auf eure weiteren Ausflüge gespannt.
Zitat von mgol im Beitrag #77Zu zweit macht es erstens viel mehr Spaß und zweitens fällt es am Anfang auch leichter sich mit den Heels rauszutrauen.
Und man erzeugt noch mehr rätselnde Blicke, da auch Zeitgenossen, die Männer in Heels in bestimmte Schubladen stecken wollen, aus dem Konzept kommen. Man in Heels mit Frau (und evtl. auch mit Kind), das bekommen die nicht ins Hirn rein, das passt nicht in deren Schubladendenken.
Ohne Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich. Frank Zappa
Zitat von Corsar im Beitrag #78Und man erzeugt noch mehr rätselnde Blicke, da auch Zeitgenossen, die Männer in Heels in bestimmte Schubladen stecken wollen, aus dem Konzept kommen. Man in Heels mit Frau (und evtl. auch mit Kind), das bekommen die nicht ins Hirn rein, das passt nicht in deren Schubladendenken.
Oh ja, das kenne ich auch von anderen Gelegenheiten. Man sieht förmlich, wie sich die Rädchen drehen, und fragt sich, ob der Zentralrechner aufgrund der unlösbaren Widersprüche gleich einen Reset macht.
Montag, 30.08.2021
Wieder aus dem viel zu kurzen Urlaub zurück. Ich hatte vor, am frühen Nachmittag auf dem Heimweg von der Arbeit noch einen Abstecher zur Metro zu machen. Im Kühlschrank herrschte schließlich gähnende Leere. Nach einer guten Woche Stöckel-Abstinenz dachte ich mir, dass ich den dortigen Einkauf doch auch auf hohen Hacken machen könnte, und packte daher meine geliebten Army Rockz Black 10,5 cm ein. Der Parkplatz vor dem Markt war vielleicht halb voll, es war also ein gewisses Publikum zu erwarten. Ich fand etwa 50 Meter vom Eingang einen ruhigen Parkplatz und wechselte in die Heels. Inzwischen bin ich ja so weit, dass ich die Absätze (in der Regel) nicht mehr verstecken mag und durchaus nichts dagegen habe, gesehen zu werden. Ein bisschen Überwindung kostet es aber immer noch – Gänsehaut inklusive.
Schon beim Abholen des Einkaufswagens gab es den ersten Fliesenblick (eigentlich eher ein Pflasterblick), denn ein junger Typ hinter mir musste wohl oder übel warten, bis ich meinen Wagen aus der ziemlich langen und nur noch zu einem Viertel gefüllten Reihe geholt hatte – die anderen Reihen waren leer, da man wohl mit dem Desinfizieren an den Abgabestationen nicht ganz hinterher kam. Ich stöckelte gemütlich an ihm vorbei zum Eingang und erledigte dann meine Einkäufe, die über den halben Markt verstreut waren. Alles in allem war ich wohl eine knappe Dreiviertelstunde beschäftigt. Anfangs zuckte ich manchmal noch etwas zurück, wenn ich in eine Gasse kam, in der sich etliche andere Kunden oder Mitarbeiter befanden, aber ich blieb stur auf meinem Weg und irgendwann ließ auch die Nervosität nach. Ich fand es allerdings zunehmend anspruchsvoll, den immer schwerer werdenden Wagen auf High Heels um die Ecken zu wuchten. Zum Glück geht es in der Meteo alles andere als eng zu, da konnte man auch eine etwas ausladendere Ideallinie fahren.
An den Kassen war nicht allzu viel Betrieb, so dass ich niemanden vor mir hatte. Die Kassenbänder sind bei der Metro etwas anders angeordnet als in normalen Supermärkten: sie laufen praktisch hinter den Kassierern entlang, so dass man selbst direkt an diesen vorbeigehen muss. „Meine“ unbeschäftigte Kassiererin schaute mir schon erwartungsvoll entgegen, als ich zu ihrer Kasse stöckelte und meine Einkäufe samt Kundenkarte auf das Band lud. Als ich fertig war und an ihr vorbei zum anderen Ende des Bandes ging, unterbrach sie das Scannen für einen Moment und überprüfte offensichtlich die Fliesen vor ihrem Arbeitsplatz auf Schmutz und Beschädigungen. Beim Bezahlen grinste sie mich die ganze Zeit an, aber auf eine nette, freundliche Weise. Sie machte dann auch nicht gleich mit dem nächsten Kunden weiter, der sich zwischenzeitlich eingefunden hatte, sondern wartete ganz gemütlich ab, bis ich meine Rechnung zusammengepackt hatte und von dannen stöckelte. Ich vermute, dass mich ihr Blick noch einige Meter begleitet hat.
Auf dem Parkplatz blieb ich eine Weile hinter einem älteren Paar hängen, das sehr langsam nebeneinander herging und mit seinen beiden Einkaufswägen den Fußweg komplett blockierte. Als die beiden bemerkten, dass hinter ihnen jemand war und sicherlich ein gutes Stück schneller gehen konnte, machten sie mir Platz zum Überholen. Da ich danach noch ein gutes Stück vor ihnen hergehen musste, vermute ich mal, dass sich da auch ein leicht verdutzter Gesichtsausdruck eingestellt haben dürfte…
So, jetzt haben wir die Vergangenheit aufgerollt und befinden uns in der Gegenwart. Jetzt bin ich erst mal zwei Wochen im Home Office und dort sehr gut beschäftigt, von daher wird es sicher nicht täglich etwas Weltbewegendes zu berichten geben. Wenn aber doch, dann seid ihr die zweiten, die es erfahren – gleich nach meiner Frau.