Klasse kurzweiliger Bericht 👍 immer wieder schön zu lesen von deinen Ausflügen.
So selbstverständlich mit den schicken Overknees unterwegs zu sein .... Respekt.

Hm... da hab ich zwischendurch doch glatt was vergessen... gut, kein Wunder: da gibt es aus nachvollziehbaren Gründen keine Fotos von. 😇
Es begab sich am

Samstag, 12.08.2023,

dass es uns in den wohl schönsten Pärchenclub des Rhein-Main-Gebiets verschlug. Er liegt für uns fast um die Ecke und wir sind dort seit etlichen Jahren Stammgäste. Gerade im Sommer ist er besonders attraktiv, da es einen sehr schönen Außenbereich gibt und man Freitags und Samstags bei schönem Wetter auch schon einen sehr entspannenden Nachmittag dort am Pool verbringen kann. An diesem Samstag lud ein in dieser Szene bekannter und geschätzter DJ dorthin zu einer Neon- & White-Party ein – ein Motto, dass bei uns sofort auf Begeisterung stößt. Meine Frau hat da ein ganz fantastisches UV-aktives Outfit für solche Gelegenheiten – inklusive Röckchen von der Länge eines mittelbreiten Gürtels, Stripper-Mules von Pleaser die unter UV-Licht die Tanzfläche im Umkreis eines Meters hell erleuchten, und zu guter Letzt eine sehr coole Perücke in Neonfarben, die im Schwarzlicht ebenfalls schön leuchtet. Ein echter Hingucker. Brauchten wir nur noch ein Outfit für mich... 🤔

Gut, bei mir hat sich bei ähnlichen Gelegenheiten in der Vergangenheit eher Weiß bewährt, aufgepeppt mit ein paar Neon-Accessoirs. Und da ich bei einer anderen, ebenfalls nicht so richtig jugendfreien Veranstaltung im Frühsommer schon einmal sehr gut mit High Heels gefahren bin, sollten auch dieses Mal wieder welche an meine Füße. Ich entschied mich am Ende für diese weißen Stiefeletten mit ordentlichem Stiletto-Absatz und ein paar Zentimetern Plateau. Dazu weiße Chinohosen, ein legeres weißes Kurzarmhemd und eine locker gebundene UV-aktive Krawatte in Neon-Pink. Der pinke Hut, den ich noch dazu im Netz gefunden hatte, entpuppte sich leider als völlig untragbares Teil aus billigstem Hartplastik – also dann eben keine Kopfbedeckung. 🙄

Die Party ging dann aufgrund einiger Regenschauer doch erst am frühen Abend los, wir waren so gegen 18 Uhr dort (normalerweise beginnen die Veranstaltungen erst um 20 Uhr). Für das Abendessen und die Zeit davor im Außenbereich wollten wir erst einmal ganz in Weiß bleiben, wofür sich meine Frau ein heißes, weißes Minikleid und weiße Plateau-Mules von Pleaser einpackte. Ich ließ dafür erst einmal die pinke Krawatte weg und stöckelte anstelle der Stiefeletten zunächst mit den 10,5er Street Rockz 2.0 in Weiß herum. Damit erregte ich schon einige Aufmerksamkeit und mehrere Damen diverser Altersklassen wollten einiges dazu wissen – und sogar ein einzelner Herr. Die Frage nach dem "warum" kam dabei interessanterweise gar nicht auf, nur nach Bequemlichkeit, Schwierigkeit und "wo krieg ich sowas her". Ist halt doch eine etwas offenere und in ihrer Denkweise flexiblere Bevölkerungsgruppe.

Nach dem wieder einmal vorzüglichen Abendessen wechselten wir dann in die oben beschriebenen Outfits, machten einen kurzen Zwischenstopp an der Bar und ließen uns dann in einer der gemütlichen Sitzecken in der Nähe der Tanzfläche nieder. Der ganze Laden war sensationell dekoriert, überall leuchtete es in allen denkbaren Farben im omnipräsenten Schwarzlicht, und auch unter den Gästen gab es viel Leckeres zu sehen. Auch dort wurde viel in Richtung meiner Füße geguckt, meist gefolgt von netten Blickwechseln, beeindrucktem Kopfnicken und dem einen oder anderen Daumen nach oben. Den Vogel schoss aber ein jüngerer Typ ab, der meine Heels von der Tanzfläche aus erspähte, auf mich zustürmte und sich überhaupt nicht mehr einkriegte: die Schuhe seien ja so geil, und ob ich damit wirklich laufen oder sogar tanzen könnte. Ich bejahte das und wir nahmen es zum Anlass, uns so langsam mal auf die Tanzfläche zu begeben. Dass das im Rahmen meiner beschränkten tänzerischen Fähigkeiten auch ganz gut klappte, beeindruckte ihn nun vollends und er drehte völlig ab. Jeden, den er flüchtig kannte (und wohl auch einige, die er nicht kannte) wies er auf mich hin und tat lautstark und enthusiastisch kund, wie krass und cool und Hammer und wasweißichnoch er das fand. Offenbar teilten viele seine Meinung, jedenfalls war ich mit meinen 15-Zentimeter-Stilettos eine ganze Weile der gefühlte Mittelpunkt des Geschehens und wurde richtiggehend gefeiert. War schon eine lustige Abwechslung, denn sonst stehen ja doch eher die Mädels unangefochten im Mittelpunkt. 😊

So nach vielleicht 40 oder 50 Minuten merkte ich dann aber, dass die Sprunggelenke so langsam ans Aufgeben dachten. Bevor ich dann auf der Tanzfläche umknicken und den ganzen Eindruck wieder zunichte machen würde, entschuldigte ich mich kurz, begab mich nach unten in die Umkleide (die Treppe war dann schon grenzwertig anspruchsvoll) und wechselte zurück in die Missys. Die kamen mir dagegen vor als wären sie komplett flach. 😂 Als ich wieder nach oben kam, hatten sich auch endlich ein Paar, dass wir auf der vorherigen Party kennengelernt und mit denen wir uns eigentlich verabredet hatten, zu meiner Frau gesellt. Wir saßen erst ein bisschen am Rand der Tanzfläche und erörterten, wie wir es geschafft haben uns zwei Stunden lang nicht zu finden, und beschlossen dann, dass wir dringend ein bisschen frische Luft brauchten. Wir standen und saßen eine ganze Weile zusammen am Pool bis uns wieder einmal die Getränke ausgingen und ich dieses Mal dran war. Als ich mit den vier Bechern wieder die Außentreppe zum Pool hinunterstöckelte (keine ganz einfache Sache), bemerkte die Dame des Pärchens offenbar erstmals, dass meine Schuhe nicht ganz dem üblichen Standard entsprachen. Er meinte dann, er hätte sich die ganze Zeit schon gefragt, ob ich beim letzten Mal schon so viel größer gewesen wäre als er (naja, ehrlich gesagt ja, zumindest fast – er geht mir auch ohne Heels nur bis zur Schulter). Auf jeden Fall fanden auch diese beiden die Heels richtig cool und waren aber dann die ersten des Abends, die auch wissen wollten, wie es dazu gekommen war. Mit der Erklärung "hab's halt mal ausprobiert und dabei festgestellt dass ich es kann und es richtig Spaß macht" waren sie aber auch mehr als zufrieden. Vielleicht hatten sie aber auch nur keine Muse mehr, noch länger darüber zu schnacken, denn so langsam wollten sie mal mit uns in die obere Etage. Für die Geschehnisse des restlichen Abends bräuchten wir jetzt aber ein separates, geschlossenes Unterforum. 😇

Nur soviel sei noch erwähnt: als wir zu späterer Stunde mal beim Duschen waren und meine Schuhe herrenlos etwas abseits standen, rief plötzlich eine Dame: "Guck mal, Missys! Endlich treffe ich mal ein anderes Mädel, das welche trägt! Wem von euch gehören die denn?" Sie war dann erst etwas verdutzt als ich mich zaghaft meldete, guckte ein paarmal zwischen mir und den Schuhen hin und her, fing dann an lauthals zu lachen und fand es einfach nur cool.

Ja, ein bisschen mehr dieser entspannten Einstellung würde der ganzen Gesellschaft gut tun... 😏

Zitat von Gerd51 im Beitrag #301

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So selbstverständlich mit den schicken Overknees unterwegs zu sein .... Respekt.

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Mittwoch, 29.11. bis Freitag, 01.12.2023

Zur Abwechslung ging es beruflich mal nach Zürich. OK, leider eher außerhalb der Stadt in Flughafennähe, nicht gerade die schönste Ecke der Schweiz. Aber man ist ja nicht zum Vergnügen da. Zumindest nicht nur.

Ich nahm wieder einmal die Bahn in Anspruch und wählte für die Anreise am Mittwoch die bekannten Anna-Field-Stiefeltten. Der ICE war etwas spät dran, daher wurde es mit dem Anschluss zur S-Bahn am Zürcher HB etwas knapp. Ich konnte also gleich mal austesten, wie gut man mit den Blockabsätzen rennen kann. Fazit: geht ganz gut, aber sicherlich mit leicht erhöhtem Risiko. 😬 Nach dem Einchecken im Hotel ging ich mit den gleichen Schuhen gleich noch runter in die Hotelbar, um einen Happen zu essen. Es war zwar erst später Nachmittag, aber es stand eine fiese Nachtschicht von 2:00 bis 8:30 Uhr an und ich wollte vorher noch ein bisschen schlafen. Beim mehrfachen durchqueren der Lobby guckten angesichts der lauten Absätze einige Leute nach mir, aber sonst gibt es nichts zu berichten.


Hab von diesem Tag leider nur ein Foto aus dem Aufzug des Aschaffenburger Bahnhofs-Parkhauses

Als ich am Donnerstag Vormittag von der Arbeit zurück kam, war ich zwar hundemüde aber gleichzeitig auch hungrig. Also machte ich doch noch einen Abstecher zum Frühstücksbüffet, bevor ich ins Bett ging. Dafür schlüpfte ich noch einmal in die Stiefeletten von gestern. Nach kurzer Zeit entdeckte ich an einem Tisch unweit von meinem einen älteren Herrn, der mir vage bekannt vorkam. Vermutlich ein Kollege, den ich irgendwann vor ein paar Jahren einmal bei irgendeinem Meeting gesehen habe. Er machte jedoch nicht den Eindruck, mich zu erkennen oder gar von meinem Schuhwerk Kenntnis zu nehmen. Ansonsten nahmen ungewöhnlich viele Gäste offenbar meine Schuhe wahr und guckten recht unverblümt unter meinen Tisch. Das Hotel war in dieser Nacht fest in indischer Hand, was zuvor schon bei der Ankunft im Hotel für eine amüsante Szene sorgte. Es schneite nämlich seit einer oder zwei Stunden und es war auch schon ein bisschen Schnee liegengeblieben. Der ganze Vorplatz des Hotels war von Indern bevölkert, die einen Heidenspaß mit dem Schnee hatten und alle entweder mit dem Handy filmten oder teilweise sogar live und total begeistert per Videotelefonat nach Hause berichteten.



Nachdem ich Mitte des Nachmittags so halbwegs ausgeschlafen hatte, gelüstete es mich nach einer süßen Schweinerei. Und wenn man schon in einem Mövenpick-Hotel logiert, dann kann man nachmittags schon auch mal einen Eisbecher essen. Selbigen und einen Kaffee nahm in wieder in der Hotelbar ein, die ich dieses Mal in schwarzen Blockabsatz-Stiefeletten von Castamere aufsuchte. Die Schuhe haben einen etwas höheren und schlankeren Blockabsatz als die Anna Field und ein robustes Plateau und sind baugleich zu denen vom letzten Bericht aus Berlin, nur komplett aus Kunstleder. Keinen besonderen Vorkommnisse.



Da ich am nächsten Tag erst um 9 Uhr arbeiten musste, konnte ich den Abend bei einem vorzüglichen (und schweiztypisch sündhaft teuren) Abendessen in einer ganz besonderen Location genießen: dem Runway 34, einem in der Nähe der gleichnamigen Startbahn des Zürcher Flughafens gelegenen Restaurant mit einzigartigem Ambiente – es ähnelt einem großen, gemütlichen Hangar aus Holz, in dessen Mitte eine Ilyushin Il-14 steht, und das ganze Konzept ist aufwändig und detailverliebt rund um das Thema Fliegerei aufgebaut. Das Wetter war garstig, es war kalt und windig und schneite ganz ordentlich. Da gab es eigentlich nur ein passendes Paar Schuhe: die im letzten Bericht aus Berlin bereits vorgestellten Overknees von Onlymaker mit der rückseitigen (Fake-)Schnürung und passendem Winterreifen-Plateau. Sie erwiesen sich tatsächlich als exzellente Wahl, denn sie ließen sich auch auf dem teilweise etwas schmierigen Schnee und Schneematsch hervorragend laufen und hielten Füße und Beine schön warm und vor allem trocken. Im Restaurant selbst sorgte das ungewohnte Schuhwerk für eine Menge Blicke und Getuschel an den Nachbartischen, vom hochprofessionellen Personal reagierte aber niemand wahrnehmbar. Nach der Rückkehr ins Hotel war es genau so wie es sein sollte: die Stiefel außen nass, die Füße innen trocken. Ich mag diese Stiefel immer mehr. 😊



Zum Frühstück am Freitag ging es in den Castamere-Stiefeletten, die – obwohl eigentlich höher und auffälliger als die Anna Fields – deutlich weniger Aufmerksamkeit erregten. Klar, das Hotel war spürbar leerer und die Gäste bestanden wieder größtenteils aus dem gewohnten Business-Klientel. Für die Arbeit selbst war ich wieder flach unterwegs. Es stellte sich dabei übrigens heraus, dass der Herr vom Frühstück am Donnerstag tatsächlich ein Kollege war. Ich hatte ein halbes Stündchen mit ihm zu tun, er sagte aber nichts was erkennen ließ, dass er mich am Vortag wahrgenommen hätte.



Nach der Arbeit ging es wieder mit S-Bahn und ICE nach Hause. Da ich den Weg natürlich wieder hoch zurücklegen wollte, angesichts des mistigen Wetters aber keine vernünftige Möglichkeit zum Schuhwechsel im Freien gesehen habe, bin ich mal ein kleines Wagnis eingegangen: ich begab mich noch einmal in den Besprechungsraum, den wir vorher genutzt hatten und der jetzt verwaist war, klappte dort meinen Koffer auf und schlüpfte vor Ort in die schwarzen Castamere-Stiefeletten. Das Risiko, noch weiteren Kollegen zu begegnen, die mich kennen, war relativ gering, dennoch ging der Puls auf dem Weg aus dem Gebäude ganz ordentlich nach oben. Die Wege waren recht weit und ich fand mich zwischendurch mit einem halben Dutzend Damen im Aufzug wieder. Und, man mag es kaum glauben: alle auf hohen Absätzen! Die Lufthoheit hatte ich trotzdem... 😁



Die Heimfahrt war dann ereignislos, zumindest in Bezug auf mein Schuhwerk. Ansonsten hatte die Bahn ihr ganzes Repertoire an Unregelmäßigkeiten aufgefahren und ich wusste zwischendurch wirklich nicht mehr, ob ich an dem Tag noch nach Hause kommen würde, aber mit dem einen oder anderen Stündchen Verspätung klappte es am Ende doch noch. 😬

Danke dir für die Zeilen 👍. Ich les die immer gerne 😊

Zitat von MisterRockz im Beitrag #303

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Zitat von Gerd51 im Beitrag #301

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So selbstverständlich mit den schicken Overknees unterwegs zu sein .... Respekt.

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Hm, da kenne ich doch noch so einen... 🤔 🤗

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Wirklich Klasse. Die Onlymaker Overknees standen auch mal auf meiner Wunschliste, hatte sie sogar zur Anprobe hier, aber damit raus war dann doch ein no go für mich. Für drinnen sind sie ja fast zu schade. Schön das du das so normal nehmen kannst

Montag, 04. bis Donnerstag, 07.12.2023

Noch einmal Berlin – für längere Zeit leider zum letzen Mal. Zumindest geschäftlich werde ich da voraussichtlich vorerst nicht mehr hinkommen. Sehr schade, das war schon das perfekte Stöckelpflaster für mich. Ok, angesichts des Zustands vieler Gehwege jetzt eher nicht in physikalischem Sinne zu verstehen. 😬

Eigentlich hätte dies eine ziemlich entspannte Arbeitswoche sein sollen mit einer Früh- und zwei Vormittagsschichten von Dienstag bis Donnerstag. Da am Montag aber ein Kollege ausgefallen war und ich eh dort schon die Anreise geplant hatte, wurde ich gebeten, noch dessen Nachtschicht zu übernehmen. Die Zeiten an den Folgetagen wurden soweit nach hinten verschoben, dass ausreichend Ruhezeit dazwischenlag. So musste ich jeden Tag etwa vier Stunden früher ran und es blieb insgesamt nicht mehr viel Zeit für andere Dinge als Essen und Schlafen. Zumindest ersteres wollte ich noch einmal ausgiebig genießen – aber das kennt ihr ja schon von mir... 🤗

Am Montag reiste ich also so an, dass ich bereits am frühen Nachmittag ankam. Wenn ich mich nicht sehr irre, sogar pünktlich. Einem ausgedehnten Nickerchen in Vorbereitung auf die Nachtschicht würde also nichts im Wege stehen. Für die Bahnreise wählte ich braunen Anna-Field-Chelseas mit moderatem Blockabsatz – uneingeschränkt langstreckentauglich und alles andere als provokant (dafür hatte ich andere Exemplare dabei), aber schon wahrnehmbar hoch. So war es wie immer, es gab den einen oder anderen Fliesen- und Pflasterblick, sonst aber nicht viel Erwähnenswertes. Die Mädels bei den Coffee Fellows im Aschaffenburger Bahnhof waren dieses Mal zu beschäftigt um sich um mein Schuhwerk zu kümmern, manch anderer Gast war ob des Klapperns der ziemlich lauten Absätze aber durchaus irritiert.


Aufzug und Café am Aschaffenburger Bahnhof / Fenster des Restaurants meines Berliner Hotels

Nachdem ich mein neues Berliner Lieblingshotel DoubleTree am Los-Angeles-Platz bezogen hatte, wollte ich mich in der Lebensmittelabteilung des nahegelegenen Karstadts mit Getränken eindecken und mir noch einen kleinen.. ok: durchaus größeren und ziemlich gehaltvollen Happen in einer der besseren Burgerbratereien in der Gegend organisieren. Das Wetter war ziemlich eklig, kalt, windig und regnerisch. Welche Schuhe sind folglich ideal geeignet? Genau: die aus den letzten Beiträgen schon bekannten Overknee-Stiefel von Onlymaker. Sowohl im Kaufhaus als auch bei den Five Guys erregten die Stiefel durchschnittlich viel Aufmerksamkeit. Dafür, dass es sich um Overknees handelt, fallen sie wohl verhältnismäßig wenig auf, aber geguckt wurde schon recht fleißig. Ich sag mal, der Aufmerksamkeitsfaktor dürfte vergleichbar mit Missys sein.



Da ich erst am späten Abend zur Arbeit musste, war vorher noch Zeit für ein leckeres Abendessen. Die Wahl fiel auf Sushi im Zen, da dies zwar eine Weile vorhält, aber nicht so schwer im Magen liegt. Hierfür habe ich mir ein paar zugegebenermaßen sehr gewagte Schühchen mitgebracht: rote Blockabsatz-Overknees von High Feelings, baugleich mit den schwarzen und braunen, die ich bereits vorgestellt hatte und die ja auch anderswo im Forum recht beliebt sind. Ich dachte mir halt, bei dem tristen Wetter kann ein kleiner Farbklecks nicht schaden. 😇 Für den Hinweg nahm ich die etwa einen Kilometer lange Route über Ranke- und Lietzenburger Straße, also mit nicht ganz so vielen Passanten. Ein paar Dutzend sind mir aber auch da begegnet und guckten teilweise schon etwas... naja, verdutzt halt. (Man möge mir das grottige Wortspiel verzeihen.) Auch im Restaurant wagten sowohl Kellner als auch Gäste durchwegs nicht nur einen zweiten Blick, zwei englischsprachige Damen mittleren Alters am Nachbartisch hatten anschließend vermutlich sogar einen steifen Hals. 😁 Während meines Abendessens fing es draußen an richtig heftig zu regnen und der Blick aufs Wetterradar zeigte, dass sich das so schnell auch nicht wieder ändern wurde. Na, genau dafür habe ich ja die fast schritthohen Stiefel an. ☺️ Alles oberhalb davon konnte der brandneue Schirm trocken halten: ein sturmtauglicher Knirps mit integrierten Reflektionsstreifen. Ich war also in höchstem Maße sicher unterwegs, denn übersehen konnte mich ganz bestimmt niemand. Für den Rückweg nahm ich den etwa gleich langen Weg über den Ku'damm, wo mir trotz des Wetters natürlich um ein vielfaches mehr Leute begegneten. War schon lustig, wie viele davon sich auffällig und mit mancher Verrenkung vergewissern wollten, ob sich unter dem Schirm tatsächlich ein Typ versteckt... Die Concierge im Hotel, die mich beim Verlassen des Hotels erst im letzten Moment und mehr von hinten gesehen hatte, schaute bei der Rückkehr aber ganz genau hin – einmal der klassische Fahrstuhlblick von oben nach unten und wieder zurück, gefolgt von einem lautlosen "Wow!" auf den Lippen. Apropos Fahrstuhl: als ich dann vor selbigem stand und noch einmal zurückblickte, sah ich, dass sie mir immer noch hinterherschaute. Schade eigentlich, dass ich in diesen Tagen so wenig Zeit hatte, denn sie wäre durchaus mein Typ gewesen. 😊



Am Dienstag hatte ich am späten Vormittag so etwas ähnliches wie ausgeschlafen, zur Abendschicht musste ich erst um halb fünf aufbrechen. Ich wollte Mitte des Nachmittags noch etwas essen gehen und daher das Frühstück eher klein halten. Und wenn um kleine, süße Schweinereien geht, kommt man in Berlin – meine Stammleser können es sich schon denken – eigentlich nicht um die Tigertörtchen herum. Das Wetter war immer noch mistig, also durften wieder die Schlechtwetterstiefel von Onlymaker ran. Mit der U-Bahn inklusive einmal Umsteigen zur Schwartzkopffstraße, und schon standen ein halbes Dutzend Mini-Cupcakes und ein gar nicht mal so übler Cappuccino vor mir. Ich saß genau gegenüber der Theke und konnte gut erkennen, dass von dort desöfteren ein Blick unter meinen Tisch fiel – sowohl vom Personal als auch von Gästen. Ich blieb dort eine ganze Weile, da ich auch noch ein paar Vorarbeiten am Notebook zu erledigen hatte.

Auf dem Rückweg nahm ich eine etwas andere Route und stieg am Wittenbergplatz aus, um noch einen kurzen Abstecher ins KaDeWe zu machen. Zeit zum Shoppen oder auch nur Gucken blieb leider nicht, ich wollte mir nur in der obersten Etage noch einen Mitternachts-Snack organisieren. Angesichts des vorhergesagten, noch ekligeren Wetters hatte ich keine Lust, nach der Arbeit tief in der Nacht noch einmal nach draußen zu gehen, zumal da außer Burgern und Currywurst eh nicht viel zu bekommen ist. Und die Mini-Quiches und Lachsbrötchen vom KaDeWe sind schon verflixt gut. Ok, die Konditorei hält auch noch ein paar Verführungen bereit, denen nicht nachzugeben ich nicht verantworten konnte. 😇



Kaum zurück im Hotel, musste ich schon wieder zum nahegelegenen Vapiano aufbrechen, wo ich mich noch mit einem Salat und einer Pinsa für die Arbeit stärken wollte. Da fiel mir ein, dass Dienstag ja laut Forum der #RedShoeDay ist. Und was hatte ich da noch in der Ecke stehen? Klar, die Overknees von gestern. Ein bisschen mulmig war mir zwar schon, damit am helllichten (naja, mehr oder weniger 🙄) Nachmittag dort herumzustiefeln, aber ich sperrte den Schweinehund in den Kleiderschrank und machte es einfach mal. Der Laden war gut besucht und... naja, sagen wir mal: man nahm Notiz von mir. 🫣
Der Puls war definitiv weitaus höher als mit den schon fast normal gewordenen Onlymaker-Overknees, aber es war trotzdem ganz lustig und ich konnte auch mal meinen Beitrag zum entsprechenden Forums-Thread leisten. 👠



Am Mittwoch musste ich schon am frühen Nachmittag zur Arbeit. Da dies vorerst die letzte Gelegenheit sein würde, stattete ich noch einmal dem April im Nollendorfer Kiez einen Besuch ab und gönnte mir das legendäre Große Ding. Aus dem Regen war über Nacht Schnee geworden, schön schmierig und matschig. Also – ihr ahnt es schon: Onlymaker-Overknees. 😄 Hin mit der U-Bahn zum Nollendorfplatz plus ein paar hundert Meter laufen, zurück dann knapp zwei Kilometer zu Fuß. Die Stiefel sind einfach toll zu laufen, auch auf etwas längeren Strecken auf anspruchsvollerem Untergrund, und die Füße (Anmerkung für die Nordlichter: die gehen bei uns im Süden bis rauf in den Schritt) blieben schön warm und trocken. Von der Kellnerin im April gab es übrigens ein dickes Lob für die Stiefel (ich glaube, das war die gleiche, die mich vor längerem schon mal auf meine weißen Missys angesprochen hatte), während ein älteres Ehepaar am Nebentisch zwar häufig, aber eher indifferent den Boden unter meinem Tisch inspizierte.



Für den letzten Abend hatte ich noch ein anderes, sehr extravagantes Paar mitgebracht, auch wenn es in der gewählten Umgebung sicherlich weniger spektakulär wirkte als die roten Overknees an den Tagen davor. Ich wollte nämlich nach der Arbeit ins Hard Rock Café (für die meisten anderen Lokalitäten ist es da zumindest unter der Woche schon zu spät), und da kann man auch ein etwas "härteres" Schuhwerk auffahren. Ich bin dort vor einiger Zeit ja schon einmal mit verhältnismäßig flachen Plateau-Stiefeln von Onlymaker aufgekreuzt, bei denen unten eine Metallkette durchgezogen ist – die waren in den letzten Tagen auch anderswo vom Forum mal zu sehen, ich finde den Beitrag aber auf die Schnelle nicht. An diesem Abend wollte ich aber einen obendrauf setzen und hatte ein Paar schwarze Plateau-Blockabsatz-Overknees von Onlymaker dabei, die von oben bis unten reichlich mit Schnallen, Ketten und Spikes besetzt sind. Letztere übrigens von der echt gefährlichen Variante, so richtig spitz. Ich hatte mir zuhause extra mit Schaumstoff und ein paar Klebebändern Abdeckungen dafür gebastelt, um mir nicht den halben Kofferinhalt mit den Spikes zu zerstören. Man muss beim Tragen der Schuhe also schon ein bisschen aufpassen, dass man seine Fersen in Zaum hält.

Am Empfangstresen musste ich noch ein paar Minuten warten, bis mein reservierter Tisch frei wurde. Währenddessen bildete sich hinter mir eine kleine Schlange, in der mein auffälliges Schuhwerk deutlich hörbar diskutiert wurde – und zwar durchwegs positiv! 😃 Sogar die Herren der Schöpfung fanden das cool und mutig. Direkt hat mich zwar keiner darauf angesprochen, aber die Leute redeten doch so laut dass ihnen bewusst sein musste, dass ich es hören konnte. Ich würde sagen, alles richtig gemacht. 😊 Als ich dann nach oben eskortiert wurde, bekam ich auch von der Empfangsdame noch einmal ein dickes Kompliment und wurde dann an meinen Tisch gebracht. Der war perfekt: direkt neben der an diesem Abend spielenden Solo-Musikerin, die richtig gut war. So saß ich ziemlich auf dem Präsentierteller und ich bin mir sicher, dass die Künstlerin nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit der anderen Gäste hatte. Am Vierertisch neben mir saßen, wenn ich das richtig mitbekommen habe, ihre Mutter, ihr Partner (in Personalunion auch der Tontechniker) und eine Freundin, und als sie dann fertig war, nahm sie selbst auch dort Platz. Ich bekam noch mit, dass die beiden Damen sie dezent, aber nicht dezent genug auf die "coolen Stiefel rechts neben Dir" hinwiesen, was sie selbst deutlich hörbar sehr positiv kommentierte. Ob ihr Partner davon so begeistert war, konnte ich aber nicht erkennen. 😄

Anschließend ging es im Hotel noch einmal in die Bar auf einen letzten, sehr leckeren Cocktail – ging an den Abenden davor ja nicht. Die junge Kellnerin wirkte fast schon eingeschüchtert von den martialischen Stiefeln, merkte dann aber schnell, dass ich eigentlich doch größtenteils harmlos bin. Nach einem ausgiebigen FaceTime-Telefonat mit meiner Frau (inklusive Präsentation der ihr bis dato noch unbekannten Schuhe) ging es dann aufs Zimmer und zeitnah ins Bett. 🥱😴



Am Donnerstag kam dann wieder die bange Frage auf, ob ich nach der Arbeit denn noch mit der Bahn nach Hause kommen würde, denn ähnlich wie zwei Wochen zuvor war wieder kurzfristig ein Lokführerstreik angekündigt. Dieser sollte um 22 Uhr beginnen, mein ICE planmäßig um 21:32 in Hanau ankommen. Von dort sollte es mit einem regionalen Zugbetreiber nach Aschaffenburg weitergehen, das war also kein Problem, aber ich saß angesichts der sich langsam aufbauenden Verspätung doch lange Zeit auf glühenden Kohlen. Ich hatte irgendwie keine Lust, spät abends in Kassel oder Fulda zu stranden. Irgendwann kam die erlösende Durchsage, dass der Zug noch bis Frankfurt fahren und dort dann enden würde. Puhhhh... Glück gehabt. Da konnte ich dann die Anna-Field-Stiefeletten an meinen Füßen wieder etwas mehr genießen. 😊



So, das war der vorerst letzte Bericht aus Berlin. Zwei kurze Ausflüge nach Wien standen in 2023 noch an, danach wird die Reisetätigkeit erst einmal stark zurückgehen. Da muss man doch mal schauen, inwiefern man die Homezone ein bisschen erobern kann. Wie ihr jüngsten Berichten entnehmen könnt, findet das inzwischen tatsächlich zumindest in Maßen statt. Aber dazu ein andermal mehr... 🤗

Da hast du ja einen ganzen Schuhschrank mit auf Reisen genommen. Die Heels vom viert- bis vorletzten Bild (IMG_1639 bis 1642) habe ich auch seit dem 28.11.2023! War bisher 3 mal damit in der Öffentlichkeit unterwegs. Bilder demnächst.

Ja, der Koffer war gut voll... und dabei war's der größte den ich habe... 🫣

Die besagten, punkigen Overknees sind schon lustig und echt bequem. Hast Du sie auch in normalem Glatt-(Kunst-)Leder oder die Lack-Variante? Das einzige, was mich bei ihnen stört, ist der üble Geruch. Den hatte ich bei Onlymaker bislang noch nie, allenfalls ganz leicht und nur direkt nach dem Auspacken. Er scheint aber nicht vom Obermaterial zu kommen sondern vom flauschigen Innenfutter, das ansonsten keiner meiner Onlymaker-Schuhe hat. Nach ein paar Tagen auf dem Balkon ging es so halbwegs, aber schön ist anders. War das bei Dir auch so?

Freue mich auf die angekündigten Fotos! 😇

Vielen Dank für den ausführlichen Reisebericht nebst der Erlebnisse in der Hauptstadt (#308 und auch #304)). Auch die Kollektion der Schuhe bzw. Stiefel finde ich sehr schön und Overknees sind auch immer was Besonderes. Nochmals ein "Dankeschön" !

Sehr schöner Bericht, in Berlin am Kudamm habe ich vor Jahren auch schon für verrenkte Hälse gesorgt.

Recht so. Orthopäden und Chiropraktiker wollen auch von etwas leben. 😇

Noch ein Kurzbericht aus der Schmuddelecke:

Samstag, 09.12.2023

Nach dem großen Erfolg der kürzlich erwähnten Neon-Party im August richtete unser Lieblingsclub im Dezember noch einmal eine solche aus. Gleicher DJ, gleiche Deko, gleicher Dresscode – nur der Außenbereich war aus nachvollziehbaren Gründen nicht nutzbar. Da es uns damals auch richtig gut gefallen hatte und wir zudem ganz am Ende der letzten Party noch ein Paar kennengelernt hatten, das wir gerne wiedersehen wollten, meldeten wir uns auch dieses Mal wieder an und verabredeten uns dort mit ihnen.

Meine Frau wählte für die Party das bewährte Neon-Outfit, für das vorherige Abendessen und bin bisschen herumhängen an der Bar gab es anstelle des weißen Minikleids aus dem Sommer aber lieber ein längeres in der selben Farbe. Was nicht unbedingt "weniger heiß" bedeutet. Wer mehr wissen möchte kann ja mal die Google-Bildersuche nach "Wicked Weasel Biosphere Dress" befragen. 🫣 Dass dazu rattenscharfe, weiße Heels gehörten, versteht sich von selbst.

Ich war in weiße Leinenhosen und ein legeres, weißes Kurzarmhemd gekleidet. Für den Anfang gab es dazu eine auf halb-Acht hängende Krawatte in Neon-Regenbogenfarben und weiße Stiefeletten mit etwas schlankerem, ziemlich hohem Blockabsatz und ein bisschen Plateau. Ich habe sie über AliExpress vom Händler Seiihem gekauft, die gleichen gibt es dort aber bei etlichen Händeln.

Als meine Frau auf Neon wechselte, tauschte auch ich die Krawatte gegen die in Neon-Pink vom letzten Mal und die Schuhe gegen etwas Gewagteres: Blockabsatz-Stiefeletten mit fettem Plateau in Fuchsia... 💕 Etwas harmloser als die Stilettos, die ich beim letzten Mal trug, und somit hielt ich damit auch problemlos die ganze Nacht durch. Erworben ebenfalls bei AliExpress im Shop von Berzimer. Wenn ihr den Link aufgerufen habt, müsst ihr noch von Hand die richtige Farbe auswählen – einen Direktlink bekomme ich nicht hin.

Aufsehen erregten beide Paar Schuhe, die pinken aber natürlich deutlich mehr, und es gab jede Menge Komplimente von den Mädels. Die Dame unseres Dates fragte mich auch ausführlich dazu aus, die Frage nach dem "warum" kam aber gar nicht auf. Ihr Mann fand den Look auch cool und mutig, meinte aber, das wäre nichts für ihn – er würde sich garantiert alle Knochen brechen.

Nachdem ich bei unserem letzten Besuch zum ersten Mal Missys auf einem solchen Veranstaltung gesehen habe (und zwar an meinen eigenen Füßen), waren dieses Mal tatsächlich gleich drei Mädels damit unterwegs. Es gab einmal die "Yes I Rockz 2.0" in Weiß zu sehen, einmal die "Wood Feeling 2.0" in Papaya (was eigentlich nicht zum strikten Neon/Weiß-Dresscode passte, aber immerhin ist Weiß mit dran und das Orange leuchtete ein bisschen), und einmal die "Wonderful Lotus 2.0". Die letzten beiden befinden sich auch in unserem eigenen Schuhbestand. Alle drei waren übrigens in der 10,5er Höhe unterwegs. Auf den meisten Parties würden die Missys zugegebenermaßen nicht so richtig hinpassen, da ist schon eher ausgefalleneres Schuhwerk gefragt. An diesem Abend hat es aber echt gut gepasst, insbesondere da alle eher jüngeren Alters waren, so zwischen Mitte 20 und Anfang 30.

Ach ja, noch eine Erkenntnis der beiden Neon-Parties: weißes Kunstleder wird im Schwarzlicht rosa... 😄