Mal wieder ein Dankeschön für den interessanten Erfahrungsbericht! Nach den Mittags-(nicht)- Erlebnissen, hast Du heute -wie ich es nenne - die Leidenschaft den Hemmungen vorgezogen, gut so, da war ja nichts Übertriebenes dabei.
Allerdings glaube ich, dass sehr viel weniger Menschen überhaupt Notiz von Deinem Schuhwerk nehmen, als Du vermutest. Weil zu beschäftigt mit eigenen Angelegenheiten, mangels Interesse an anderleuts Schuhen (wie wir das hier ja haben) und auch, weil Du ja nicht mit rosa Federboa um den Hals aufcDich besonders aufmerksam machst. Absatzklackern kommt halt gelegentlich vor, ist für die meisten daher auch nix Besonderes.
Also nur zu, bin gespannt auf die Fortsetzung!
Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit (Erasmus von Rotterdam)
Ach so, hatte ich die rosa Federboa und das Tutu noch nicht erwähnt...? Die Missys sind im Vergleich zu manch anderem hohem Schuhwerk sicher relativ leise, aber auf dem Steinboden im abendlichen Hotelfoyer oder Flughafenterminal knallen sie trotzdem ganz ordentlich. Macht mir aber immer weniger aus.
Freitag, 06.08.2021
Es stand wieder Arbeit am Flughafen an. Da ich heute erst gegen Mitternacht fertig werden und es am nächsten Tag schon am frühen Nachmittag weitergehen würde, hatte ich mich wieder in meinem üblichen Flughafenhotel einquartiert. Ich reiste nachmittags an, bezog mein Zimmer und ging noch etwas essen. Das Auto hatte ich an der Arbeitsstelle geparkt, etwa zwei Kilometer vom Terminal. Normalerweise fahre ich die Strecke mit dem Werksbus, am späten Abend fährt dieser jedoch nur noch zu sehr unpassenden Zeiten. Also dachte ich mir, ich mache aus der Not eine Tugend: ich hatte die Missy Rockz Black Karma 8,5 cm sowie meine schwarze Überlänge-Jeans im Auto gelassen, außerdem ein bequemes T-Shirt zum Wechseln und eine leichte Jacke.
Nach der Arbeit setzte ich mich also ins mittlerweile recht verlassen in der hintersten Ecke des Parkplatzes stehende Auto, tauschte das Arbeitshemd gegen das T-Shirt und die normalen Jeans gegen die lange (auf dem Werksgelände wollte ich noch etwas vorsichtiger sein). Jetzt noch in die Missys schlüpfen, und es konnte losgehen. Da ich damit rechnen musste, dass auf dem normalen Weg vom Parkplatz zum Ausgang des Werksgeländes auch zu dieser Zeit immer wieder Kollegen unterwegs sind, nahm ich den längeren Weg hinten ums Gebäude herum, so dass ich nur die letzten etwa 20 Meter theoretisch gesehen werden könnte (jedoch in keinem Fall aus der Nähe). Draußen stöckelte ich gemütlich in Richtung Terminal und durfte erfreut feststellen, dass die eigentlich eine Nummer zu kleinen Missys auch outdoor auf nicht immer ganz ebenen Wegen und auf diese längere Distanz problemlos tragbar sind. Die Absatzhöhe ist eh entspannt, ich wollte den ersten Versuch aber lieber erst einmal damit machen als gleich mit den 10,5ern – ich hatte die anderen Schuhe schließlich im Auto gelassen und damit keinen Ausweg mehr. Zunächst begegnete ich niemandem, nur an einer Fußgängerampel könnte jemand aus einem Auto heraus vielleicht etwas gesehen haben. Die Hose hängt zwar bis zum Boden, beim Anheben des Fußes schaut der Absatz aber immer etwa 1–2 Zentimeter heraus, was man durchaus sehen kann wenn man genau hinguckt. Auf den letzten 200 Metern kamen mir dann doch etliche Flugbegleiterinnen entgegen, die vom Terminal zu ihrer Basis liefen. In dieser Ecke hallten meine Schritte ganz ordentlich, aber ich denke dennoch, dass es niemandem aufgefallen ist.
Im Terminal angekommen, hätte ich nur noch den kurzen Weg durch den Bahnhof zum Hotel gehabt, aber ich hatte noch keine Lust auf Feierabend. So bin ich noch eine großzügige Runde durch sämtliche Ankunfts- und Abflughallen gegangen, das ist noch einmal ein Dreiviertel Kilometer. Dort war nicht mehr viel los, aber ein paar Leute liefen doch eine Zeitlang hinter mir her und könnten etwas erspäht haben. Laut war ich eh… Dann wieder rüber zum Bahnhof und ins Hotel, schön an der Rezeption vorbei. Marmorboden mit tollem Hall, ich war also auch hier nicht zu überhören. Die einsame, junge Rezeptionistin schaute zu mir rüber, ich grüßte nett und ging weiter zum Aufzug und aufs Zimmer. Puh… geschafft! Den Füßen ging es gut, die insgesamt gut drei Kilometer sind mit den 8,5ern also ein Klacks.
So ganz bereit für Feierabend war ich aber noch nicht, die 10,5er Black Karma schauten mich nämlich so verführerisch an. Also dachte ich mir, mit denen könnte man doch noch eine kleine Runde durch’s nächtliche Hotel drehen. Und weil ich gerade etwas übermütig war, wollte ich das nicht wie gehabt mit einer Jeans mehr oder weniger kaschieren, sondern ich warf mir kurze Sportklamotten über, zu denen die Black Karma echt gut passen. Jedem, der mich also von der Seite oder hinten sehen würde, müssten die Heels also definitiv auffallen.
Ich machte mir – wie immer bei so etwas – einen Plan, legte eine genaue Route fest, von der ich dann auch nicht abwich. Mit meiner Zimmerkarte hatte ich noch Zutritt zu zwei weiteren Stockwerken (wegen Fitness-Studio und Business-Lounge). Beide sind jedoch etwas kleiner und bestehen praktisch nur aus jeweils einem langen Flur. Mein Stockwerk dagegen war etwas größer und ließ drei verschiedenen Routen zu. Fazit: ich werde mit dem Aufzug in die beiden anderen Etagen fahren, diese einmal von Ende zu Ende abgehen, und zum Abschluss noch alle drei möglichen Runden in meiner Etage drehen. Gesagt, getan: ab in einen der verglasten Aufzüge, die von der Eingangshalle und der Rezeption gut einzusehen sind. Auf dem Weg dorthin blieb mir allerdings noch kurz das Herz stehen, da aus einem der anderen Aufzüge eine Dame vom Roomservice herauskam. Sie ist allerdings direkt in die andere Richtung abgedreht ohne mich zu sehen. Auf dem restlichen Weg begegnete ich niemandem mehr und war nach gut zehn Minuten wieder im Zimmer – aufgedreht und müde zugleich.
Ich bin ja als Planer und Projektmanager unterwegs aber bei meinen Stöckel-Touren bin ich da völlig flexibler und gehe einfach drauf los. Ich lasse mich treiben und lasse mich überraschen was mich hinter der nächsten Ecke erwartet.
Es ist schon lustig, dass du auch deinen Freizeitspaß schrittgenau durchplanst...!
Lieber mal stolpern als auf einen Zentimeter zu verzichten...
Zitat von Hamburger im Beitrag #44Es ist schon lustig, dass du auch deinen Freizeitspaß schrittgenau durchplanst...!
Reine Vorsichtsmaßnahme, um dem inneren Schweinehund von vorneherein den Wind aus den Segeln zu nehmen. Vielleicht sollte man es eher als „Ziele“ bezeichnen denn als „Plan“, das trifft es vielleicht eher.
Ziele sind gut MisterRockz ... aber Ziele können nicht minutiös festgelegt werden sondern "Du" musst sie erreichen. Dazu gehören auch Eventualitäten und möglicherweise auch mal ein Umweg. Lass einfach zu, dass ein Weg nicht direkt von A nach B bestimmt werden kann, sondern dass er auch mäandert, ohne dass Du darauf Einfluss hast. Du kommst auch in Situationen, die Du nicht mehr beeinflussen kannst. Und das ist gut so, nur daraus geht Mann stark heraus ... und am Ende sitzt Dein Innerer Schweinehund schwanzwedelnd auf Deiner Schulter und pflichtet Dir bei :-)
Zitat von Hamburger im Beitrag #48"Der Weg ist das Ziel"
Genau das ist der Punkt.
Zitat von Oky_Toky im Beitrag #47Du kommst auch in Situationen, die Du nicht mehr beeinflussen kannst. Und das ist gut so, nur daraus geht Mann stark heraus ... und am Ende sitzt Dein Innerer Schweinehund schwanzwedelnd auf Deiner Schulter und pflichtet Dir bei :-)
Eben, genau darum ging es. Mich zu zwingen, genau solche Situationen zuzulassen und sie nicht im letzten Moment irgendwie zu vermeiden.
Zu diesem Zeitpunkt hat mir das nunmal sehr geholfen. Wäre ich einfach drauf losspaziert, dann hätte ich irgendwo angefangen, anderen Leuten aus dem Weg zu gehen – hätte einfach kehrtgemacht, wenn da jemand des Weges gekommen wäre, oder wäre irgendwo in eine ruhigere Ecke abgebogen oder bei den Hotelrundgängen schnell wieder ins Zimmer verschwunden. Daher habe ich mir vorher gesagt: „Du gehst jetzt genau da, da und da lang, egal was passiert oder wer sich dort aufhält. Kein Stehenbleiben, verstecken, abdrehen oder sonstwas – einfach weiterlaufen.“ Das hat echt geholfen und mich langsam daran gewöhnt, von anderen gesehen zu werden.
Am Morgen bekam ich im Flughafenhotel wieder mein Covid-Ersatz-Roomservice-Frühstück geliefert. Wie schon beim letzten Mal trug ich hierfür die Black Karma 10,5 cm, dazu jedoch keine Jeans sondern noch einmal die kurzen Sportklamotten vom Vorabend. Von vorne gesehen sollte es also nicht allzu auffällig sein, sobald ich mich wegdrehen würde, wäre es aber mehr als eindeutig. Ich wollte jetzt wohl doch mal Blicke provozieren. Dieses Mal wurde das Frühstück von einem jungen Herrn geliefert, der mir wie gewohnt das Tablett an der Schwelle überreichte und dann die Tür für mich offenhielt. Ich bedankte mich artig, wünschte einen schönen Tag und lief ins Zimmer zurück. Es ist also recht wahrscheinlich, dass er von hinten einen guten Blick auf die Stilettos erhaschen konnte.
Nach dem Frühstück hatte ich noch ein halbes Stündchen Zeit bis zum Check-out und wollte diese „sinnvoll“ nutzen. Irgendwie macht das alles süchtig. Da ich am späten Vormittag davon ausgehen musste, dass etwas mehr auf den Fluren los sein würde und die kurzen Sporthosen vielleicht nicht so ganz passend wären, zog ich mir jetzt die Rockz Army Black 10,5 cm an und dazu eine ganz normale blaue Jeans. So drehte ich eine ausgiebige Runde auf meinem Stockwerk und lief dabei tatsächlich zwei Angestellten über den Weg (Housekeeping und Roomservice). Beide grüßten freundlich, ich denke jedoch nicht, dass sie das Schuhwerk wahrgenommen haben.
Am Abend nach getaner Arbeit machte ich mich mit dem Auto auf den Heimweg. Die Rockz Army hatte ich im Rucksack dabei, da ich gerne noch mal ein kleines Ründchen auf dem bekannten Rasthof drehen wollte, an Tankstelle und Restaurant vorbei. Als ich dort kurz nach 20 Uhr ankam, war auf dem Parkplatz allerdings die Hölle los. Klar, Samstag und Reiseverkehr… Es gab nur noch einzelne Parklücken und überall standen Grüppchen herum, viele Familien mit Kindern jeglichen Alters und insbesondere etliche Ansammlungen eher nicht so vertrauenserweckend wirkender Halbstarker. Schon der Schuhwechsel im Auto hätte wohl Aufmerksamkeit erregt, und in dieser Umgebung wollte ich jetzt wirklicht nicht herumstöckeln. Also suchte ich kurz nach einer Alternative, denn irgendetwas wollte ich heute doch noch machen.
Auf der Navi-Karte entdeckte ich in einem Ort nahe der nächsten Ausfahrt einen Edeka-Markt in einem kleinen Gewerbegebiet, geöffnet bis 22 Uhr. Das war jetzt doch eine Nummer größer als alles Bisherige und definitiv mehr als geplant, aber irgendwie wollte ich es jetzt. Also fuhr ich kurzerhand dorthin und suchte mir eine Stelle am Rand des etwa zu einem Drittel gefüllten Parkplatzes. Die Schuhe waren schnell gewechselt, aber zum Aussteigen brauchte ich doch noch ein paar Minuten. Ständig war irgendwer in der Nähe oder auf dem direkten Weg zum Eingang – zwei junge Damen, eine Familie mit zwei Kindern… Irgendwann gab ich mir aber einen Ruck und stieg einfach aus. Tür zu, Abmarsch zur Eingangstür.
Dort stellte ich fest, dass ich erst einmal zwischen den Kassen und der Bäckertheke vorbei musste um zum eigentlichen Eingang zu kommen. Jeder, der an einer der drei geöffneten Kassen oder hinter der Theke stand, hatte den bestmöglichen seitlichen Blick auf die unverhüllten Missys – es ist also gut möglich, dass jemand aufgrund der Geräusche aufgeblickt und es bemerkt hat. Das Resultat war eine ordentliche Gänsehaut, aber ich schritt einfach erhobenen Hauptes (und mit 180 Puls) weiter in Richtung Obst und Gemüse. In den Gängen des Markts war dann eher weniger los, und ich wollte eh nur zwei Flaschen Wasser mitnehmen. Auf dem Weg dorthin ertappte ich mich dabei, dass ich nicht unbedingt immer den direkten Weg nahm sondern unbewusst den Leuten aus dem Weg ging. Braucht halt noch etwas Gewöhnung.
An der Kasse ging das dann aber nicht mehr, denn ich stellte mit einem leicht mulmigen Gefühl fest, dass an allen drei Kassen Schlangen von jeweils fünf oder sechs Leuten standen. Da musste ich jetzt durch – hier würde ich es sicher nicht mehr schaffen, unentdeckt zu bleiben. OK, eigentlich wollte ich das ja auch nicht... der von @eleflo angesprochene Zwiespalt eben. Eine junge Frau, die sich direkt hinter mir an der rechten der drei Schlangen anstellte, hatte dank 1,5 Metern Abstand mit Sicherheit einen schönen Blick auf die Stilettos und konnte sie eigentlich kaum übersehen. Nach zwei oder drei Minuten wurde ganz links noch eine vierte Kasse geöffnet, zu der aber seltsamerweise kaum jemand wechseln wollte. Also machte ich mich auf den Weg und stellte mich dort als Nummer zwei an, im besten Blickfeld der anderen Wartenden. Auch hier bin ich mir sicher, dass etlichen Leute die Schuhe aufgefallen sein müssen, aber da ich mich nicht umdrehte und auch nichts hörte, kann ich es nicht sicher sagen. Ich zahlte mein Wasser und stöckelte – wieder an allen Kassen und der Bäckerei vorbei – zum Ausgang und draußen weiter zum Auto.
Insgesamt bin ich in den letzten Tagen deutlich weiter gegangen als ich es mir noch vor kurzem hätte träumen lassen, und insbesondere der kurze Einkauf im Edeka war wie ein Sprung ins eiskalte Wasser. Das Resultat: es hat eine Menge Spaß gemacht, der Nervenkitzel war enorm, und ich bin bereit für neue Schandtaten. Die nächste Zeit stehen keine Hotelübernachtungen mehr an, aber ich bin öfter dienstlich mit dem Auto unterwegs und werde die Rockz Army sicherlich immer dabei haben. Der eine oder andere kurze Einkauf abseits der Homezone und vielleicht mal ein schnelles Essen im Rasthof wären meine nächsten Ziele. Und für die nächste Übernachtung im Flughafenhotel (wann immer die sein mag) habe ich mir fest vorgenommen, mit den Missys zum Abendessen in ein nahegelegenes Restaurant zu gehen – zweimal vorbei an der Rezeption und durch den Bahnhof und das Einkaufszentrum hindurch, dazu das Sitzen im Restaurant, wo sich die Schuhe auch nicht verbergen lassen…
Am nächsten Tag registrierte ich mich hier im Forum, nachdem ich es eine knappe Woche zuvor entdeckt und seither fleißig als Gast mitgelesen habe. Gerade die zahlreichen Erfahrungsberichte waren wohl maßgeblich dafür verantwortlich, dass ich mich in den letzten Tagen zunehmend sichtbar in den öffentlichen Raum gewagt und daran Gefallen gefunden habe. So ganz cool und ohne Überwindung geht es zwar noch nicht, aber ich arbeite weiter dran. Nach wir vor helfen die von einigen etwas belächelten „selbstgestellten Mutproben“, aber die werden auch immer seltener nötig sein…
Ich kann verstehen, dass du dir sorgen machst wer dich wie in welchem Winkel sehen kann, aber selbst wenn jemand direkt hinschaut kann es immernoch sehr wahrscheinlich sein, dass diese Person rein gar nichts mitbekommen hat. Woran denkst du beim einkaufen? Woran bei der Durchreise an der Raststätte? Kaum einer wird da ganz genau auf seine Mitmenschen achten wie die sich angezogen haben oder sonst was. Sollte jemanden doch etwas auffallen, dann ist es meistens auch nur am Rande interessant. Schließlich gibt es einen Grund weshalb man gerade da ist.
Also alle 5 gerade sein lassen und dir klar werden: du trägst auch nur schuhe wie die meisten anderen auch. Wenn die auch ungewöhnlicher für dich als Mann sind. Aber alle fälle besser als im Jogginganzug durch die Gänge zu schländern!
Am besten die Schuhe vergessen. Wenn es für dich normal ist, ist es das tendenziell auch für andere. Lies dich mal durch die Einträge von z.B. eleflo. Die ganzen Erlebnisse der anderen User haben mir am Anfang auch viel geholfen.
Du wirst sehen: es ist keineswegs so, dass jemand nur auf dich wartet um sich über dich lustig zu machen
Wenn ich versuchen würde so zu sein, wie es andere von mir verlangen, dann stünde auf meinem Grabstein geschrieben "mein Leben hat allen gefallen, nur nicht mir!"
... wie im Auto umziehen ... von zuhause los so ... mit dem Radl geht es nicht anders
wobei heute war eine Ausnahme, bin mit Radlerhosen gestartet und in FFB auf Skinnies und Sandalen auf einen ruhigen Parkplatz (ohne schützendes Blech drumherum) gewechselt.
Zitat von Oky_Toky im Beitrag #53... wie im Auto umziehen ... von zuhause los so ...
Definitiv nicht mit dem Auto. Bin von Berufs wegen Sicherheits-“Fanatiker“, daher kommt das nicht infrage.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich ja nicht von zuhause kam sondern von der Arbeit, und die ist in Heels wirklich nicht zu machen. Und dass die Homezone für die nächsten paar Jahre noch tabu ist, hatte ich ja schon geschrieben.
Heute war ich erst kurz vor Mitternacht mit der Arbeit fertig und konnte in Richtung Heimat fahren. Ich bin mal kurz durch den auf dem Weg liegenden Rasthof gefahren, aber leider war dort nur Publikum (und zwar jede Menge davon), das mir nicht ganz geheuer war. Offenbar löst die Raststätte so langsam die Tankstellen und Supermarktparkplätze als abendlicher Halbstarkentreff ab. Daher habe ich nur einen kleinen Zwischenstopp in einem Ort gemacht, der direkt an meiner Autobahn zwischen zwei Anschlusstellen liegt, so dass ich nicht viel Zeit verloren habe. Aber ein bisschen musste ich nach einem ziemlich anstrengenden und nervenaufreibenden Arbeitstag doch noch stöckeln, quasi zur Entspannung. Ich lief ein paar hundert Meter die Hauptstraße runter, mit einem kleinen Abstecher durch ein Wohngebiet und um die Kirche herum. Dabei kamen mir nur zwei Radfahrer entgegen und eine Handvoll Autos. Kurz vor der Stelle, an der ich auf die andere Straßenseite wechselte und zurück zum Auto lief, überholte mich ein Transporter mit der Aufschrift „Eilige Arzneimittel“ und setzte etwas weiter vorne rückwärts in eine Seitengasse, offensichtlich zum Wenden. Als ich ein paar Häuser voraus das Schild einer Apotheke erspähte, war mir auch sofort klar, dass der gleich direkt vor mir parken würde. So war es dann auch, und nachdem der Fahrer nach dem Aussteigen gaaaanz langsam vor seinem Auto zum Gehweg lief und mich erst passieren lies (obwohl er locker zehn Meter vor mir hätte sein können – so eilig konnten die Medikamente also doch nicht sein), gehe ich mal schwer davon aus, dass er die Natur meiner aktuellen Lieblingsschuhe (Rockz Army Black 10,5 cm) sehr genau erkannt hatte. Er blieb vielleicht zwei, drei Meter hinter mir bis ich an seinem Transporter vorbei war, dann bog er ab um die Hecktüren aufzumachen und dann doch wieder recht flott die Kisten herauszuwuchten und in die Apotheke zu schleppen. Das konnte ich ganz gut beobachten nachdem ich ein Stück weiter auf die andere Straßenseite gewechselt und mich auf den Rückweg gemacht habe. Kurz bevor ich wieder auf seiner Höhe war, war er fertig und machte die hinteren Türen zu. Dieses Mal ging er seltsamerweise auf der Fahrerseite nach vorne, und zwar auch wieder gaaaaaanz langsam…
Ja sowas kommt vor. Da steht es außer frage, dass die Lieferung schneller angekommen wäre wenn du da nicht grad lang gelaufen wärst.
Glückwunsch zu der weiteren Stöckeltour:)
Wenn ich versuchen würde so zu sein, wie es andere von mir verlangen, dann stünde auf meinem Grabstein geschrieben "mein Leben hat allen gefallen, nur nicht mir!"
Gerade mal eine Woche ist es jetzt her, dass mir klar geworden ist (auch dank dieses Forums), dass ich nicht immer nur heimlich und unbemerkt herumstöckeln möchte, und dass ich in der Folge erstmals mit „unverhüllten“ Heels draußen war. Seitdem ging es doch ein bisschen voran, auch wenn noch ein ordentliches Stück Weg vor mir lag. Nun gut, immer schön einen Fuß vor den anderen setzen, es eilt ja nicht.
Es war wieder ein Spätabend-Dienst, wobei ich wegen eines ewig langen Staus auf dem Hinweg vorher nichts mehr essen konnte. Entsprechend groß die Not hinterher. Die einzige Möglichkeit, in Corona-Zeiten deutlich nach Mitternacht auf dem Heimweg noch einen Happen zu „Essen“ zu bekommen, sind die „Golden Arches“ nahe der Autobahn. Na gut, muss sein, also hin. Nach dem Festmahl – neben dem Auto auf dem Parkplatz, da nur noch der Drive-through offen war – hatte ich Lust, zur Entspannung noch ein paar Meter zu stöckeln. Also schnell in die Rockz Army Black 10,5 cm geschlüpft, die ich die letzte Zeit irgendwie immer in einem Rucksack im Auto dabei habe. Vom Gourmet-Tempel aus bin ich vielleicht 20 Minuten durch das angrenzende Gewerbegebiet spaziert. Ein paar Autos sind an mir vorbeigekommen, sonst ist mir keine Menschenseele begegnet. Erst als ich zurückkam und über den Parkplatz zum meinem Auto gehen wollte, kam mir plötzlich eine kleine Gruppe direkt entgegen, bestehend aus vier Damen und einem jungen Mann – die Mac-Mitarbeiter, die kurz vorher um 1 Uhr endlich Feierabend hatten. Nett gegrüßt und weitergestöckelt. Ob sich jemand nach mir umgedreht hat, kann ich nicht sagen. Eine der Damen kennt mich aber schon auf Heels von meinem Besuch vom letzten Donnerstag. Vielleicht hat sich sie daran erinnert und noch mal genauer hingeschaut…?
Wenn sie sich an dich erinnert hätte, dann wohl eher wegen der heels. Wenn man täglich hunderte Leute sieht, dann merkt man sich nur wirklich außergewöhnliche Leute. Ebenso beim wiedererkennen, wenn man nicht gerade seit wochen jeden zweiten Tag vorbei kommt;)
Wenn ich versuchen würde so zu sein, wie es andere von mir verlangen, dann stünde auf meinem Grabstein geschrieben "mein Leben hat allen gefallen, nur nicht mir!"
Ein letztes Mal Feierabend nach Mitternacht, bevor ich zwei Wochen Urlaub machen darf. Da ich in dieser Zeit wohl wenig Gelegenheiten zum Stöckeln haben werde, wollte ich das noch einmal nutzen und bin auf dem Heimweg den Autobahnrasthof angefahren. Dort war heute glücklicherweise kein Halbstarkentreff und ich fand etliche freie Parkplätze etwas weiter hinten, wo ich ungestört die Schuhe wechseln und von wo aus ich hinterher ein ordentliches Stück laufen konnte. Natürlich wieder die Army Rockz Black 10,5 cm, die inzwischen doch gut eingelaufen sind und demnächst wohl mal neue Absatzflecken brauchen. Projekt „Minus 20 Kilo“ ist aber schon eine Weile erfolgreich am Laufen, das sollte den Absatzverschleiß etwas reduzieren.
Ich bin an den parkenden LKW vorbei in Richtung Tankstelle spaziert und hatte schon überlegt, ob ich reingehen und irgendetwas kaufen soll. Da mir aber wirklich nichts eingefallen ist, was ich gerade akut brauchen würde, habe ich es lieber gelassen. Es widerstrebt mir etwas, die überteuerten Preise zu bezahlen wenn es eigentlich nicht sein muss. Außerdem war eh gerade niemand drin. (Komisch, ein paar Tage vorher wäre ich gerade deswegen reingegangen, weil keiner drin war.) Stattdessen bin ich einfach um das Gebäude herum, an den LKW-Zapfsäulen vorbei und weiter zum Rasthof. Sowohl bei den PKW als auch bei den LKW standen einige Leute zum Tanken, aber ich kann nicht sagen, ob jemandem etwas aufgefallen ist. Im Bereich des Rasthofs ist es dann aber nicht unwahrscheinlich, da hier neben einigen einzelnen Leuten auch drei Autos mit jeweils einem kleinen Grüppchen jüngerer Leute (eindeutig Urlauber, nicht der oben erwähnte, eher unangenehme Typus) drum herum standen, an denen ich dicht vorbei musste. Nach zehn Minuten war ich wieder am Auto und machte mich auf den Heimweg. Nicht sehr spannend, aber nach dem Urlaub geht’s weiter! Oder vielleicht doch schon vorher…?