Vor meinem ersten Versuch, wie in Das erste mal bei Tageslicht... beschrieben gab es mehrere Anläufe meistens jedoch abgelegen und im Schutz der Dunkelheit. Ich war im Frühjahr beruflich bei München unterwegs, entschlossen auf dem Nachhauseweg meine Catwalk -Sandaletten mal an die frische Luft zu lassen. Problem nur, auch wenn es meine absoluten Lieblingsheels sind, sie sind zu auffällig, zumindest für mich. wenn es die Gefahr gibt, damit "erwischt" zu werden. Ich muss dazu sagen, dass sich mein Faible ausschließlich auf das Schuhwerk beschränkt, ich ansonsten normal gekleidet, also unfeminin schwarzer Hose usw. bleibe. In dieser Kombination mit schwarzer Kleidung, unten Barfuß in den Sandaletten mit 11cm Pfennigabsatz mit Schnürung sticht das selbst bei Dämmerung und flüchtigen Blick sofort ins Auge. Andere Heels, aus meiner Sammlung kamen jedoch nicht in Frage, da sie entweder zu hoch oder so wenig Halt für einen Outdooreinsatz boten. Ich entschloss mich also. für mich bis dato ungewöhnlich, dazu schwarze Nylonsöckchen zu besorgen um die Konturen etwas zu verwischen. Ich führ also nach getaner Arbeit etwas Abseits und zog die Schuhe samt Söckchen im Auto an. Es fühlte sich sehr gut und zu gleich etwas sicherer an. Eher Kopfsache. So machte ich mich dann auf den Heimweg. Irgendwann wollte ich dann Asphalt unter den Absätzen spüren und fuhr auf einen Parkplatz und lief ein paar Schritte umher. Erst als ich merkte, dass sich ein LKW-Fahrer in Sichtweite auf seine Nachtruhe vorbereite und lief ich wieder zum Wagen und das mit ordentlich Puls. Ich suchte jedoch nach einem Grund irgendwo nochmal auszusteigen. Kurz Bargeld holen erschien mir hierfür als Argument geeignet. Auf dem Weg zu einem Bankautomat stellte ich aus dem Auto eine Gruppe fest, die sich in Richtung Filiale bewegte. Also enttäuscht weiter. Mir fiel ein weiterer Automat ein. Den PKW konnte man dort etwa 250m entfernt abstellen. So machte ich mich auf den Weg, die Straße entlang, vorbei an beleuchteten Schaufenstern in Richtung SB-Automat. Der Gang fühlte sich einfach unbeschreiblich an die Bodenwellen waren in den Schuhen deutlich zu merken und mussten gekonnt ausgeglichen werden. Ich bog im die Ecke und sah eine Person in meine Richtung in etwa 100m Entfernung in meine Richtung gehen. Flüchten oder umdrehen, war jetzt auch keine Option mehr. Also weiter in Richtung Automat. Der Eingang war hell erleuchtet und nur über einige Stufen zu erreichen. was den Puls nochmal in die Höhe schnellen lies. Und da Stand ich nun, in diesem hell erleuchteten Schaukasten. Da helfen auch keine schwarzen Nylons mehr. Aufgereckt hob ich eine kleine Menge Bargeld ab und machte mich wieder auf dem Weg Richtung PKW. Die vorige Person passierte gerade die Türe als ich heraustrat. Schierer Herzinfarkt meinerseits, wenn sein Blick nur leicht in meine Richtung gegangen währe hätte er besten Blick auf mein Schuhwerk gehabt. Er schien mich jedoch nicht zu beachten und so machte ich mich kurz drauf mit Pokerface weiter Richtung Karre. Im Wagen angekommen war das Gefühl, dass wohl einige hier nachvollziehen können: Hammer!! Ein kleiner Weg, für mich jedoch ein Meilenstein. Ich war fest entschlossen, noch ein paar weitere Versuche zu Wagen
Diese Erlebnisse kennen wir alle nur zu gut. Hab keine Angst, ist ja nichts passiert. Also wage den nächsten Schritt. Und weiter und weiter. Du wirst sehen, irgendwann fühlt es sich ganz normal an.
Trage was Dir gefällt und akzeptiere alle anderen Menschen wie sie sind. Ist doch einfach, oder?