Das Video habe ich schon vor längerem mal angesehen, wenn ich alleine unterwegs bin wurde ich auch schon gefragt , Bist du Schwul... wenn man aber mit der Freundin unterwegs ist dann sind die fragen anderst... Aber Egal jeder darf so leben wie es ihm Gefällt!
Schubladendenken ist doch generell dein Freund. Es hilft dir erlebtes zu kategorisieren, damit dein Kopf nicht überquillt. Ich z.B. bin gestern an ner Frau vorbei gelaufen, die die ganze Zeit grölte und sich unbeholfen bewegte. Ich habe sie einfach als Betrunken oder völlig zu eingeschätzt. Das ist Schubladendenken! Etwas anderes bleibt mir auch gar nicht übrig, sonst würde ich immer noch überlegen was das war. Und das war nur ein eindruck, den ich hatte, von den vielen anderen Eindrücken an dem ganzen Tag. Zu sagen, man soll nicht in Schubladen denken ist so, als würde man sagen, dass du Papier nicht abheften und sortieren darfst. Viel Spaß!
Dabei ist es doch das normalste der Welt. Wenn du einen Hund siehst, dann hast du ganz andere Dinge im Kopf, als wenn du einen Löwen auf dem Fußweg dir entgegenkommen siehst. Du hast mit bestimmten Dingen andere Dinge verknüpft.
Wenn jemand auf dich mit hohen Schuhen komisch reagiert, dann doch weil es unbekannt ist. Vielleicht crasht es ja auch gerade einen Teil seiner Weltsicht, weil er/sie/(es) es mit ganz anderen Dingen Assoziiert, die an dir gar nicht erkennbar sind. Eben weil die Medien unterhalten wollen und eben deshalb nur dieses übertünchte Bild von Leuten zeigen (deshalb gucken die Leute ja auch überhaupt erst). Das kannst du gut oder schlecht finden, an der menschlichen Natur wirst du nix ändern - daran sind zum glück schon ganz andere gescheitert.
Am ende wollen wir doch nur, dass es normal wird. Dafür muss man aber nicht die anderen verändern, sondern sein Mindset ändern. Veränderungen kamen nie von heute auf morgen einfach so. Alles hat sich so ergeben und eben weiter gewandelt. Selbst der Mustermensch aus dem Lehrbuch der Roten kann noch so auf Toleranz gezüchtet sein: Wenn er was neues sieht, wird er immer etwas genauer hinsehen, als wenn er etwas völlig alltägliches sieht. Alles andere wäre absolute Gleichgültigkeit, denn jeder soll ja gleich behandelt werden und wenn die Oma vor ihm stürzt, dann hilft dieser der Oma auch nicht auf, weil es Ungleichbehandlung wäre.
Also raus mit dir, auf die Straße. Erst dann wird sich was verändern und zwar nicht wegen dir, sondern mit dir! Denn du bist ein Teil der Gesellschaft und damit kannst du auch eine Facette dieser Gesellschaft sein!
Wenn ich versuchen würde so zu sein, wie es andere von mir verlangen, dann stünde auf meinem Grabstein geschrieben "mein Leben hat allen gefallen, nur nicht mir!"
Ich würde den Jungs nicht das Schwulsein vorwerfen, sondern diese Sebstverliebtheit Hach, was sind wir toll, weil wir schwul sind!" Das ist so albern und klischeehaft... erinnert mich an die Comedy-Serie "Little Britain" und den einzigen Schwulen im Dorf. Außerdem verbauen sie sich so einen größeren Absatzmarkt, weil sie gut 90% der (Hetero-)Männer ausschließen.