Statt der Genderdiskussion und Political correctness sollte man vielleicht mal eine neue "EHRLICHKEIT" diskutieren.....
wahrscheinlich wäre "Deutschland" ganz schnell aus dem Text verschwunden und durch "Bananenrepublik" ersetz worden....
und überhaupt.... Mit Blick auf den Kontostand der Republik.... ist auch "Auferstanden aus Ruinen" Geschichte und muss jetzt heissen "in den Ruin getrieben".....
Zitat von CorsarOft sind diesen Political Correctness-Jüngern auch gar nicht die Bedeutung und Herkunft der Begriffe bekannt.
Genau das ist der Punkt!
Ich glaube, niemand würde heutzutage auf die Idee kommen, einen Kindergarten "10 Kleine Negerlein" zu nennen; eine neue Apotheke "Reichs-" oder "Mohrenapotheke" zu benennen oder in einer neuen/ neu zu schreibenden Nationalhymne die Frauen auszuschließen oder mit Formulierungen wie "starke Nation"/ "gesundes Volk" auch Behinderte auszugrenzen.
Aber man muss bei solchen Werken eben auch die historischen Kontext sehen.
Beim Deutschlandlied ("Lieder der Deutschen") ist ja 1945/49 auch keiner auf die Idee gekommen, die erste Strophe mit der Passage
ZitatVon der Maas bis an die Memel, Von der Etsch bis an den Belt –
in
ZitatVon der Insel Sylt bis zum Bodensee, von dem Rhein bis an die Oder -
umzudichten.
Es ist ein zeitgenönssisches Gedicht von 1841, mit dem zu jener Zeit viel Patriotismus und auch Abgrenzung gegen die Nachbarländer (insb. Frankreich) beschrieben wurde. Ja, und zu jener Zeit standen Frauen bestenfalls in der zweiten Reihe und wurden nicht erwähnt - wenn das als schmückendes Beiwerk ("Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang"). Darum ist es meiner Ansicht nach richtig, dass man auf das Singen der ersten beiden Strophen verzichtet hat, die dritte Strophe aber im Original belassen hat.
Die Welt wird nicht besser und freier von Rassismus, nur weil man den Vater von Pipi Langstrumpf nicht mehr als "Negerkönig" sondern "König der Südsee" bezeichnen muss. Nein, dumme Menschen wird man damit noch weniger erreichen. Es ist meiner Ansicht nach hilfreicher, die - aus heutiger Sicht - falschen Texte stehen zu lassen und so die Chance zu geben, mit den Kindern (und/oder Erwachsenen) darüber zu diskutieren und klar zu machen, dass man sich früher leichtfertig darüber hinweg gesetzt hat und glaubte, dass es okay sei - und warum das heute auf jeden Fall nicht mehr so betrachtet wird.
Dann können die Kids auch besser verstehen und ein Gespür dafür entwickeln, wenn etwas falsch ist und werden eher hellhörig, als wenn sie in einer glatt polierten Welt aufwachsen, wo alles politisch korrekt ist. Da helfen dann auch wenig tadelnde Worte ("Onkel Erwin ist ein verkappter Nazi - der sagt immer noch 'Negekuss' zu den Schokoküssen.").
Es wäre ebenso der falsche Ansatz, das Wahrzeichen von Trier, die PORTA NIGRA in "Buntes Tor" umtaufen zu wollen, nur weil "nigra" sich in abgewandelter Form auch als "Neger" und "Nigger" wiederfindet (oder gar Staaten wie Niger und Nigeria wohl auch damit zusammen hängen). Ja - Sprache ist im Wandel, entwickelt und verändert sich. Die Bedeutung eines Wortes kann sich vom Positiven ins Negative wandeln - und umgekehrt. Ja, auch eine komplette Bedeutungswandlung ist möglich (siehe "geil").
In allem und jedem eine negative Absicht zu vermuten und vermeintliche Verunglimpfte schützen zu wollen, ist paranoid und bisweilen selbstherrlich. Erinnert mich ein wenig an Abmahn-Anwälte im Internet, die auch gerne Kostennoten verschicken, weil bspw. jemand unberechtig fremde Bilder verwendet hat - jedoch nicht, um den Urheber zu entschädigen, sondern sich selber die Taschen voll zu machen.
Die Dämonisierung und/ oder Vergutmachung der Sprache hilft jedenfalls nicht weiter, die Welt gerechter zu machen.
Diese Worte sind bestenfalls Indikatoren für falsche Ansichten, sie sind aber selten die Ursache dafür.
In der überbordenden Korrektheit sehe ich eine Bedrohung/Einschränkung der Kunst und des freien Wortes.
Die Freiheit muss auch gegen gut gemeinte (aber nicht gute) Vorstöße verteidigt werden.
Sonst kommt irgend wer noch auf die Idee, den Begriff "Hamburger" für die Fastfood-Mahlzeit zu verbieten, weil es Hamburger (Bewohner der HH) beleidigen könnte. Obwohl der Begriff nichts mit der Stadt zu tun hat, sondern aus den englischen Worten "ham" und "burger" zusammen gesetzt ist.
Ich denke "Ross" ist einfach nur ein altertümliches Wort für "Pferd", ein männliches Pferd nennt man "Hengst" oder "Wallach" (die sind kastriert). "Ross" wird auch nach neuer Rechtschreibung mit "ss" geschrieben, da man das "o" ja kurz und hart ausspricht, also anders wie beispielsweise in dem Wort "Stoß".
Zu der zeitweisen Umbenennung sag ich mal nix, außer dass es wohl eh nur Aufmerksamkeitshascherei ist.
Ok, außer das ich 120 Pferde unter meiner Motorhaube habe, hab ich keine Ahnung von Pferden. Ich reite nur was anderes. ... oh, ich glaube, das war jetzt nicht ganz politisch korrekt
ß/ss:
nehmen wir doch nur mal das Wort "Masse" oder "Maße" ...
Hört bitte auf, von mir zu erwarten, daß ich normal werde ! Wir wissen doch alle, daß das niemals geschehen wird !
Kurzer Vokal davor = ss Langer Vokal davor = ß Diphtong (Doppelvokal) davor (eu, au, ei, etc.) = ß Also z.B. Heiß und Weiß anstatt Heiss und Weiss.
In der Schweiz und Liechtenstein ist das ß per Gesetz abgeschafft. Dort schreibt man immer ss (ist ss nicht eigentlich rechtsradikal und müsste es daher nicht eigentlich verboten werden?).
Ohne Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich. Frank Zappa
Hmm...da könntest Du recht haben...dieses komische "Doppel-S" find ich auf meiner Schweizer-PC-Tastatur tatsächlich nirgends.Ist mir noch gar nie aufgefallen...
"Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein wie andere mich gerne hätten!" "Wenn du Grösse erreichen willst, dann höre auf nach Erlaubnis zu fragen." Meine Bildergalerie