So ist es. Wenn man eine Abfindung bekommt, wird die aufs Arbeitslosengeld angerechnet bzw. es gibt eine Sperrfrist. Allerdings nur, wenn das Arbeitsverhältnis vorzeitig, d.h. ohne die Einhaltung der gesetzlichen Kündigungsfrist beendet wird. Z.B. bei einem Aufhebungsvertrag. Abfindung lohnt in dem Fall nur, wenn man schnell wieder einen neuen Job hat. Denn sonst muß man seine Abfindung aufbrauchen, bevor man ALG I bekommt.
Ohne Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich. Frank Zappa
Zitat von StilAuge im Beitrag #19Ich habe gerade mal gegoogelt : es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfindung. Kann natürlich sein dass es Tarifverträge gibt die das anders regeln oder das Firmen trotzdem eine zahlen. Aber wenn eine Kündigung rechtens ist muss keine Abfindung gezahlt werden.
Du irrst. Google ist nicht alles. Auch bei einer rechtmäßigen Kündigung ist die Abfindung für den Verlust des Arbeitsplatzes zu zahlen. Paragraph 10 Kündigungsschutzgesetz.
Kündigungsschutzgesetz (KSchG) § 10 Höhe der Abfindung
(1) Als Abfindung ist ein Betrag bis zu zwölf Monatsverdiensten festzusetzen. (2) Hat der Arbeitnehmer das fünfzigste Lebensjahr vollendet und hat das Arbeitsverhältnis mindestens fünfzehn Jahre bestanden, so ist ein Betrag bis zu fünfzehn Monatsverdiensten, hat der Arbeitnehmer das fünfundfünfzigste Lebensjahr vollendet und hat das Arbeitsverhältnis mindestens zwanzig Jahre bestanden, so ist ein Betrag bis zu achtzehn Monatsverdiensten festzusetzen. Dies gilt nicht, wenn der Arbeitnehmer in dem Zeitpunkt, den das Gericht nach § 9 Abs. 2 für die Auflösung des Arbeitsverhältnisses festsetzt, das in der Vorschrift des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch über die Regelaltersrente bezeichnete Lebensalter erreicht hat. (3) Als Monatsverdienst gilt, was dem Arbeitnehmer bei der für ihn maßgebenden regelmäßigen Arbeitszeit in dem Monat, in dem das Arbeitsverhältnis endet (§ 9 Abs. 2), an Geld und Sachbezügen zusteht.
Die so genannte „Regelabfindung“ beträgt danach 0,5 Monatsgehälter pro Jahr und die bekommt man vor dem Arbeitsgericht immer wenn man absolut zu Recht gekündigt wurde.
Wenn die Kündigung „nicht ganz sauber“ war, kann man bis zu 2 Monatsgehälter pro angefangenes Beschäftigungsjahr vom Gericht zugesprochen bekommen. Kommt auf Anwalt und Richter an.
Um die Arbeitsgerichte vor der Prozessflut bei „rechtmäßig“ ausgesprochenen Prozesse wegen der Abfindungen zu schützen wurde der §1a KSchG eingeführt. Danach bekommt man die Regelabfindung „automatisch“, wenn man nicht klagt (und eine höhere Abfindung erstreitet)
Fazit: Klagen hilft immer (dem Anwalt), denn auch wenn man 100 % Recht bekommt, also eine satte Abfindung erhält (niemand will nach einem Rechtsstreit noch bei dem Arbeitgeber arbeiten, mit dem man gerade vorm Richter stand), so muß man davon immer den Anwalt bezahlen.
Im Zivilprozess gehen die Kosten nach Obsiegen. Wer gewinnt, zahlt nichts. Wer verliert, zahlt alles. Wer teilweise gewinnt, zahlt auch teilweise - für den verlorenen Teil. Anders beim Arbeitsgericht, hier zahlt der Arbeitnehmer immer voll die Gerichtskosten und die Kosten seines Anwaltes. (Der Boss zahlt immer nur seinen Anwalt, wenn er denn einen beauftragt, denn da er immer verurteilt wird, erhöht das nur den Verlust)
Also bitte klagen, die Anwälte wollen schließlich gut leben.
Jeder Mensch ist schlau, die Einen vorher, aber alle nachher. Ich halte es mit „Dem alten Fritz“ Friedrich II. dem Großen: „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“. Früher wurden die Gebildetsten, Besten und Erfahrensten zum Anführer. Ja Früher. Heute führt KI und natürliche Dummheit. Beim Tragen von Pumps kommt es vor allem auf die Einstellung an, nicht auf Wissen und Können. Gilt nicht nur für Pumps…
Zitat von Corsar im Beitrag #21So ist es. Wenn man eine Abfindung bekommt, wird die aufs Arbeitslosengeld angerechnet bzw. es gibt eine Sperrfrist. Allerdings nur, wenn das Arbeitsverhältnis vorzeitig, d.h. ohne die Einhaltung der gesetzlichen Kündigungsfrist beendet wird. Z.B. bei einem Aufhebungsvertrag. Abfindung lohnt in dem Fall nur, wenn man schnell wieder einen neuen Job hat. Denn sonst muß man seine Abfindung aufbrauchen, bevor man ALG I bekommt.
Auch falsch.
Eine Abfindung wird nur auf das ALG I angerechnet, wenn - man einen Aufhebungsvertrag OHNE Not abgeschlossen hat, ohne den das Arbeitsverhältnis u.U. weit erfährt wäre - die Regelabfindung überschritten wurde, man also mehr als 0,5 Monatsgehälter pro Beschäftigungsjahr erhalten hat (vor Abzug der Anwaltskosten natürlich) - die Kündigungsfrist nicht eingehalten wurde - man (gegen Abfindung) selber gekündigt hat. Dann gibt es auch die Sperrfrist.
Sonst wird die Abfindung nicht angerechnet.
Abfindung lohnt sich immer, am besten 0,5 Gehälter pro Jahr, ohne Anwalt und nach §1a KSchG. Dann behält man den vollen Anspruch für ALG I und muss nichts davon abgeben (außer Lohnsteuer)
Jeder Mensch ist schlau, die Einen vorher, aber alle nachher. Ich halte es mit „Dem alten Fritz“ Friedrich II. dem Großen: „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“. Früher wurden die Gebildetsten, Besten und Erfahrensten zum Anführer. Ja Früher. Heute führt KI und natürliche Dummheit. Beim Tragen von Pumps kommt es vor allem auf die Einstellung an, nicht auf Wissen und Können. Gilt nicht nur für Pumps…
Zitat von StilAuge im Beitrag #18Ich kenne niemanden der für 10 Jahre arbeiten so eine hohe Abfindung bekommen hat. Und das Prinzip gilt meines Wissens nach auch erst ab 5 Jahren Betriebszugehörigkeit... und 4 Monate Kündigungsfrist haben sehr viele Leute nicht.... Kann es sein dass dies in den Tarifrverträgen unterschiedlich geregelt ist ?
Wenn sich ein Arbeitnehmer 10 Jahre durchgemogelt hat wie du es schreibst ist der Arbeitgeber allerdings ne ziemliche Pfeife wenn er ihn so lange machen lässt.... Du siehst das ganze schon sehr aus der Sicht des Arbeitgebers..... und aus meiner langjährigen Arbeit in diversen Firmen kann ich sagen dass es Arbeitgeber gibt die so scheisse sind dass sie es verdient haben gearscht zu werden - genau so wie sie die Angestellten arschen.
1. Ich kenne einige solcher Urteil. 2. Abfindung gibt es ab 7 Monate Betriebszugehörigkeit, nämlich mind. 0,5 Monatsgehälter 3. Abfindungen sind im Kündigungsschutzgesetz geregelt und gilt für alle. Meines Wissens gibt es keinen Tarifvertrag (außer vielleicht VW) der eine Abfindung regelt. 4. 4 Monate Kündigungsfrist hat jeder, der eine Betriebszugehörigkeit von 10 Jahren erreicht hat. Siehe §622 BGB.
Zitat: Für eine Kündigung durch den Arbeitgeber beträgt die Kündigungsfrist, wenn das Arbeitsverhältnis in dem Betrieb oder Unternehmen -zwei Jahre bestanden hat, einen Monat zum Ende eines Kalendermonats, -fünf Jahre bestanden hat, zwei Monate zum Ende eines Kalendermonats, -acht Jahre bestanden hat, drei Monate zum Ende eines Kalendermonats, -zehn Jahre bestanden hat, vier Monate zum Ende eines Kalendermonats, -zwölf Jahre bestanden hat, fünf Monate zum Ende eines Kalendermonats, -15 Jahre bestanden hat, sechs Monate zum Ende eines Kalendermonats, -20 Jahre bestanden hat, sieben Monate zum Ende eines Kalendermonats. Zitat Ende
10 Jahre durchmogeln geht. Gut sogar. Noch in der Probezeit schwanger. 3 Jahre Elternzeit. Kurz vor Ende: 2. Kind und wieder 3 Jahre Elternzeit. Dann krank, immer mit wechselnden Krankheiten für 6 Wochen Lohnfortzahlung und wieder und wieder, bis sich keine „neue“ Krankheit findet und die Frau in die Langzeitkrankheit geht, bis auch das zu Ende geht. Dann kommt sie wieder, nach nunmehr 10 Jahren, aber man will sie nicht haben. Also Kündigung und Abfindung in genannter Höhe.
Da ist nicht der Arbeitgeber die Pflaume.....
Oder: Betriebsratsmitglied. Faul in seiner Arbeit, aber große Klappe, wird also wieder gewählt, bis auch dem letzten Deppen klar geworden ist, dass es ein Spinner ist der nur Sprüche klopft und die anderen arbeiten läßt, selber aber die Hand aufhält, alles an Vorteilen mitnimmt, was es an „Weiterbildung“ und Spesen zu kassieren gilt. 2 Amtsperioden reichen da völlig aus, um besagte Abfindung zu kassieren.
Jeder Mensch ist schlau, die Einen vorher, aber alle nachher. Ich halte es mit „Dem alten Fritz“ Friedrich II. dem Großen: „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“. Früher wurden die Gebildetsten, Besten und Erfahrensten zum Anführer. Ja Früher. Heute führt KI und natürliche Dummheit. Beim Tragen von Pumps kommt es vor allem auf die Einstellung an, nicht auf Wissen und Können. Gilt nicht nur für Pumps…
Eine Abfindung erhält man normaler Weise nur, wenn einem gekündigt wird. Verlässt man aus eigenen Beweggründne nach einigen Jahren die Firma gibt es nix.
Wenn ein Arbeitgeber schlau ist und keine Lust hat, die Abfindung seiner Ex-Mitarbeiter vor Gericht verhandeln zu lassen, bietet er am besten selber eine Abfindung an.
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Es gibt ja nicht nur schlechte Mitarbeiter/ Kollegen, sondern (mindestens ebenso viele) Vorgesetzte.
Da schafft die Kollegin bestenfalls 30 Stunden Anwesenheit pro Woche (obwohl 40h lt. Vertrag); daddelt den ganzen Tag am Handy rum und beschäftigt die Kollegen zudem mit ihrem Privatkram. Während die Kollegen ihre Arbeit mitmachen dürfen und sich abstrampeln, um von ANÜ zur Direktanstellung zu kommen, ist dem Chef das eigentlich egal, weil er viel zu faul und bequem ist, sich um irgendwas zu kümmern... Gibt dann nur eine kurze Ansage - danach hat er es gleich wieder vergessen - um beim nächsten Hinweis ganz überrascht sein... Also bleibt die Nichts-Tuerin (mit produktiver Arbeitszeit von 2-3h pro Woche) so sicher in ihrem Sattel sitzen, wie die Kollegen weiterhin als Zeitsklaven schuften dürfen - um nach zwei Jahren einen Standard-Arbeitsvertrag zu bekommen (2 Jahre befristet, halbes Jahr Probezeit) - eben weil sich der Chef nicht kümmern will und schon gar nicht für seine Leute einsetzt.
Nun ja, nur ist es in der Realität oft anders. Ich kenne genug Leute, die bei einer fristlosen Kündigung keine Abfindung bekamen, aber wohl eine Sperrfrist. Verhandlungen vor dem Arbeitsgericht waren ebenfalls erfolglos bzw. wurde von einer Klage wegen keiner Chance auf Erfolg und zusätzlicher Repressalien abgeraten. Die Arbeitgeber haben auch gute Anwälte. Es gibt in Deutschland vielleicht doch zweierlei Recht.
Hört bitte auf, von mir zu erwarten, daß ich normal werde ! Wir wissen doch alle, daß das niemals geschehen wird !
Ich gewann mal vor Gericht, eine Mini-Abfindung und die Zahlung meiner nicht ausgezahlten Gehälter. 75.000 € hätte ich bekommen sollen.
Noch vor Urteilsverkündung kam die Insolvenz ich bekam also keinen Cent.
Die Firma verlängerte den Namen der Firma um ein Wort und machte wieder auf. Na klasse, so verarscht man die Gläubiger (ich war ja nicht der einzige).
Zur Zeit bauen die ne riesen Halle auf geschenktem Baugrund und mit Fördermitteln des Landes Brandenburg. Paar Jahre durchhalten und für 2 Mio verticken. Dann hat der Boss sich wieder mal clever am Staat bereichert.
Gewusst wie... 🤮
Lieber mal stolpern als auf einen Zentimeter zu verzichten...
Zitat von StilAuge im Beitrag #9Wer bekommt denn bitteschön nach dem Ende der Probezeit eine "hübsche" Abfindung ? Und wo ?
Jeder, der eine Kündigung erhält. Minimum 0,5 Monatsgehälter pro Jahr, bis zu 2 Monatsgehälter pro Jahr. Bis Max. 18 Monatsgehälter, wobei das Jahreseinkommen gerne durch 12 geteilt wird, damit Urlaubs- und Weihnachtsgeld auch mitgerechnet werden
Beispiel: Du hast dich 10 Jahre durchgemogelt. Jahresverdienst 42.000 incl. Weihnachtsgeld Urlaubsgeld und Einmalprämie laut Tarif
4 Monate gibt es Geld in der Kündigungsfrist plus Abfindung 35.000 macht zusammen 47.400, (Bearbeitet:wegen Rechenfehler)
Ist das nix?
Ich kenne niemanden der für 10 Jahre arbeiten so eine hohe Abfindung bekommen hat. Und das Prinzip gilt meines Wissens nach auch erst ab 5 Jahren Betriebszugehörigkeit... und 4 Monate Kündigungsfrist haben sehr viele Leute nicht.... Kann es sein dass dies in den Tarifrverträgen unterschiedlich geregelt ist ?
Wenn sich ein Arbeitnehmer 10 Jahre durchgemogelt hat wie du es schreibst ist der Arbeitgeber allerdings ne ziemliche Pfeife wenn er ihn so lange machen lässt.... Du siehst das ganze schon sehr aus der Sicht des Arbeitgebers..... und aus meiner langjährigen Arbeit in diversen Firmen kann ich sagen dass es Arbeitgeber gibt die so scheisse sind dass sie es verdient haben gearscht zu werden - genau so wie sie die Angestellten arschen.
So eine Abfindungshöhe ist ein reiner Wunschgedanke. Ich bin ( allerdings schon 2002 ) nach 10 Jahren wegen Standortschließung aus der Bank mit angegliederter Elektrobude aus einer Abteilungsleiterstelle ( damals bayerischer IG-Metall-Tarif Gehaltsgruppe 6/4 ) ausgeschieden. Trotz Sozialplan hätte ich nie so eine Summe erhalten. Allerdings hatte ich mir vor der Ankündigung der Schließung einige Sondervereinbarungen von der damaligen Betriebsleitung unterschreiben lassen, welche dem Arbeitgeber im Nachhinein sehr viel gekostet haben. Einen guten Anwalt hatte ich vorsichtshalber im Hintergrund. Daher hat´s dann doch ganz ordentlich geklingelt. Mit Standartsituationen ist dieser Vorgang nicht vergleichbar und ist sio selten wie ein 6er im Lotto.
Zitat von heelracer im Beitrag #28 So eine Abfindungshöhe ist ein reiner Wunschgedanke.
Nein, aus Insiderwissen kann ich das beurteilen. Das ist nicht Wunsch, nicht selten, sondern eher die Regel. Natürlich kommt es immer auf den Einzelfall an.
Bei ehemaligen Betriebsratsmitgliedern, Beauftragten mit Kündigungsschutz, Schwerbehinderte (50 GdB), mit Schwerbehinderten gleichgestellte (30 GdB) sind die Beträge noch höher.
Es gibt auch Fälle, wo der Anspruch wegen Insolvenz nicht durchsetzbar ist.
Eine Abfindung gibt es natürlich nicht, wenn der Arbeitnehmer selber kündigt, denn dann heißt ie Abfindung nicht Abfindung, sondern Sonderzahlung, Prämie, Gratifikation oder irgend wie anders, doch es bleibt eine Abfindung. Abfindung oder Sonderzahlungen anlässlich der Beerdigung des Arbeitsverhältnis werden, wie gesagt, beim ALG I angerechnet bei Eigenkündigung. Daher „lohnt“ sich die Kündigung mit „Sonderzahlung/Abfindung“ ausschließlich, wenn man anschließend nicht auf ALG angewiesen ist.
Jeder Mensch ist schlau, die Einen vorher, aber alle nachher. Ich halte es mit „Dem alten Fritz“ Friedrich II. dem Großen: „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“. Früher wurden die Gebildetsten, Besten und Erfahrensten zum Anführer. Ja Früher. Heute führt KI und natürliche Dummheit. Beim Tragen von Pumps kommt es vor allem auf die Einstellung an, nicht auf Wissen und Können. Gilt nicht nur für Pumps…
Zitat von smarti im Beitrag #24 2. Abfindung gibt es ab 7 Monate Betriebszugehörigkeit, nämlich mind. 0,5 Monatsgehälter 3. Abfindungen sind im Kündigungsschutzgesetz geregelt und gilt für alle.
Schau mal ins Kündigungsschutzgesetz. ;)
Ich zitiere mal die entsprechenden Paragraphen:
Zitat§ 1a Abfindungsanspruch bei betriebsbedingter Kündigung (1) Kündigt der Arbeitgeber wegen dringender betrieblicher Erfordernisse nach § 1 Abs. 2 Satz 1 und erhebt der Arbeitnehmer bis zum Ablauf der Frist des § 4 Satz 1 keine Klage auf Feststellung, dass das Arbeitsverhältnis durch die Kündigung nicht aufgelöst ist, hat der Arbeitnehmer mit dem Ablauf der Kündigungsfrist Anspruch auf eine Abfindung. Der Anspruch setzt den Hinweis des Arbeitgebers in der Kündigungserklärung voraus, dass die Kündigung auf dringende betriebliche Erfordernisse gestützt ist und der Arbeitnehmer bei Verstreichenlassen der Klagefrist die Abfindung beanspruchen kann. (2) Die Höhe der Abfindung beträgt 0,5 Monatsverdienste für jedes Jahr des Bestehens des Arbeitsverhältnisses. § 10 Abs. 3 gilt entsprechend. Bei der Ermittlung der Dauer des Arbeitsverhältnisses ist ein Zeitraum von mehr als sechs Monaten auf ein volles Jahr aufzurunden.
und
Zitat § 9 Auflösung des Arbeitsverhältnisses durch Urteil des Gerichts, Abfindung des Arbeitnehmers (1) Stellt das Gericht fest, daß das Arbeitsverhältnis durch die Kündigung nicht aufgelöst ist, ist jedoch dem Arbeitnehmer die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses nicht zuzumuten, so hat das Gericht auf Antrag des Arbeitnehmers das Arbeitsverhältnis aufzulösen und den Arbeitgeber zur Zahlung einer angemessenen Abfindung zu verurteilen. Die gleiche Entscheidung hat das Gericht auf Antrag des Arbeitgebers zu treffen, wenn Gründe vorliegen, die eine den Betriebszwecken dienliche weitere Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht erwarten lassen. Arbeitnehmer und Arbeitgeber können den Antrag auf Auflösung des Arbeitsverhältnisses bis zum Schluß der letzten mündlichen Verhandlung in der Berufungsinstanz stellen. (2) Das Gericht hat für die Auflösung des Arbeitsverhältnisses den Zeitpunkt festzusetzen, an dem es bei sozial gerechtfertigter Kündigung geendet hätte.
§ 10 Höhe der Abfindung (1) Als Abfindung ist ein Betrag bis zu zwölf Monatsverdiensten festzusetzen. (2) Hat der Arbeitnehmer das fünfzigste Lebensjahr vollendet und hat das Arbeitsverhältnis mindestens fünfzehn Jahre bestanden, so ist ein Betrag bis zu fünfzehn Monatsverdiensten, hat der Arbeitnehmer das fünfundfünfzigste Lebensjahr vollendet und hat das Arbeitsverhältnis mindestens zwanzig Jahre bestanden, so ist ein Betrag bis zu achtzehn Monatsverdiensten festzusetzen. Dies gilt nicht, wenn der Arbeitnehmer in dem Zeitpunkt, den das Gericht nach § 9 Abs. 2 für die Auflösung des Arbeitsverhältnisses festsetzt, das in der Vorschrift des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch über die Regelaltersrente bezeichnete Lebensalter erreicht hat. (3) Als Monatsverdienst gilt, was dem Arbeitnehmer bei der für ihn maßgebenden regelmäßigen Arbeitszeit in dem Monat, in dem das Arbeitsverhältnis endet (§ 9 Abs. 2), an Geld und Sachbezügen zusteht.
und
Zitat§ 13 Außerordentliche, sittenwidrige und sonstige Kündigungen (1) Die Vorschriften über das Recht zur außerordentlichen Kündigung eines Arbeitsverhältnisses werden durch das vorliegende Gesetz nicht berührt. Die Rechtsunwirksamkeit einer außerordentlichen Kündigung kann jedoch nur nach Maßgabe des § 4 Satz 1 und der §§ 5 bis 7 geltend gemacht werden. Stellt das Gericht fest, dass die außerordentliche Kündigung unbegründet ist, ist jedoch dem Arbeitnehmer die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses nicht zuzumuten, so hat auf seinen Antrag das Gericht das Arbeitsverhältnis aufzulösen und den Arbeitgeber zur Zahlung einer angemessenen Abfindung zu verurteilen. Das Gericht hat für die Auflösung des Arbeitsverhältnisses den Zeitpunkt festzulegen, zu dem die außerordentliche Kündigung ausgesprochen wurde. Die Vorschriften der §§ 10 bis 12 gelten entsprechend.
Eine Abfindung gibt es bei Kündigung also nicht automatisch, sondern nur, wenn die Kündigung betriebsbedingt ist oder das Arbeitsgericht den Arbeitgeber zur Zahlung eine Abfindung verurteilt. Bei einer verhaltensbedingten oder einer ordentlichen Kündigung gibt es keine Abfindung, sofern das Arbeitsgericht den Arbeitgeber nicht zur Zahlung einer solchen verurteilt.
Ohne Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich. Frank Zappa
Es gibt nur 3 Kündigungsgründe: 1. betriebsbedingt, was IMMER mit einer Abfindung einher geht 2. Personenbedingt, was IMMER mit einem Kündigungsschutz-Prozess einhergeht und man sich dabei IMMER auf eine betriebsbedingte Kündigung, natürlich mit Abfindung einigt oder das Urteil entsprechend ausfällt und begründet wird 3.verhaltensbedingt. Ok. Da gibt es oft keine Abfindung, denn wer einem Kollegen in die Fresse schlägt, geht zu Recht ohne Abfindung und das fristlos, also außerordentliche Kündigung. ABER, ist die verhaltensbedingte Kündigung teilweise (also nicht ganz) ungerechtfertigt, kann dem Mitarbeiter die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses nicht zugemutet werden, es kommt somit zur betriebsbedingten Kündigung und die ist —ÜBERRASCHUNG— natürlich mit einer Abfindung nach §10 KSchG verbunden. Abgesehen vom §13 KSchG, wonach eine Abfindung bei haltloser außerordentlicher Kündigung (fristlos) zu zahlen ist, zuzüglich der Entgeltdifferenz seit der außerordentlichen Kündigung, die noch dazu kommt.
Ansonsten darf ich dich daran erinnern, dass der §1a deshalb nachträglich ins KSchG aufgenommen wurde, weil man die Gerichte von den vielen Arbeitsgerichtsprozessen entlasten wollte, denn bis dato gab es eine Abfindung nur, wenn man Klage beim Gericht eingelegt hatte (§2KSchG), wobei es IMMER zu einer Abfindung kam, wenn man geklagt hat. Jedoch verdient der Anwalt stets gut mit, wenn man Klage einreichte. Aber das nur nebenbei, durch §1a KSchG hat man auch eine Abfindung OHNE das Gericht bemühen zu müssen, spart den Anwalt (kann aber, wenn man nicht aufpasst, vom Arbeitgeber böse angeschissen werden, wenn man den §1a KSchG nicht exakt eingehalten hat) Denn im §1a KSchG steckt eine Formulierungsfalle durch die man dann leer ausgehe kann.
Es bleibt bei meinen Ausführungen, es ist immer eine Abfindung fällig. (Nur nicht bei begründeter!! Verhaltensbedingter Kündigung)
Eine betriebsbedingte Kündigung hat IMMER zur Folge, dass das Gericht dem Arbeitnehmer die Abfindung für den Verlust des Arbeitsplatzes zuspricht. Etwas anderes habe ich in meiner über 30-jährigen Tätigkeit weder erlebt, noch aus Personalleiterkreisen gehört. Und sei sicher, wenn es irgendein Kollege jemals geschafft hätte, eine Kündigung ohne Abfindung vor dem Arbeitsrichter (spätestens am LAG) durch zu bekommen, das hätte ich gehört. Sensationen bleiben nicht geheim.
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03.05.2020 13:29 (zuletzt bearbeitet: 03.05.2020 13:30)
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