Mal eine Frage an die von euch die ihre heels in der Öffentlichkeit tragen. Da ich selber mich noch nicht traue mit meinen heels vor die Tür zu gehen wende ich mich mal an euch. Wie war es für euch, im Vorfeld vor dem ersten Lauf draußen und wie war es während dem laufen? Nervosität und was für Gedanken hattet ihr dabei? Nehme mir immer vor heute Versuch ich es mal, stehe vor meiner Wohnungstür und zieh dann doch Fläche Schuhe an.
Oh tröste dich, das geht mir immer wieder so, dass ich dann doch die flachen Schuhe wähle, weil mein Kopf blockiert. Das ist abhängig von der Tagesform, aber dass ich nur noch so raus gehe und meine Umwelt völlig ausblenden kann, wie manche hier, klappt nicht.
Auch wenn es jetzt einfach klingt, aber du musst zu dir selbst sagen: Scheiß auf die anderen ich ziehe mein Ding jetzt durch!!! War aber anfangs bei mir aber auch so. Saß bestimmt ne ganze Stunde im Auto bis ich mich dann endlich getraut habe hochhackig einkaufen zu gehen. Die größte Blockade ist einfach nur im Kopf. Nach ein paar mal wirst du dann merken, dass die Aufregung völlig umsonst war und sich kaum einer für deine Schuhe interessiert.
die Angst vor dem ersten Mal habe ich auch erlebt. Viele Gedanken über die möglichen Reaktionen der Leute gehabt, die zu 99% völlig unnötig waren. Ich bin dann einfach von zu Hause losgegangen, erst in der näheren Umgebung, später im Ort zum Supermarkt. Anfänglich mit viel Angst, die sich später verloren hat. Da ich nicht mehr der Jüngste war bei meinem ersten Ausflug vor vier Jahren hat sich die Nervosität nach kurzer Zeit gelegt und kam nur bei neuen Situationen und neuen Looks für kurze Zeit wieder hervor. Inzwischen haut mich so leicht nichts mehr um, auch mögliche negative Bemerkungen (die viel, viel seltener waren als ich befürchtet habe). Jetzt suche ich neue Herausforderungen, z.B. im Dirndl durch allerlei große und kleine Städte zu laufen (z.B. München, Wien, Amsterdam, demnächst geplant Valencia). Die Zahl der Komplimente übersteigt die Zahl der Kritiken um das zehnfache oder mehr.
Also keine Angst vor dem ersten Schaulaufen in High Heels. Am besten in Einkaufszentren oder Fußgängerzonen mit Rückzugsmöglichkeiten in Cafés oder Geschäfte. Einsame Gegenden würde ich vermeiden.
Nun ja,daheim in der Abgeschiedenheit meines kleinen Dorfes ist es eigentlich kein Problem.Da kann ich mit allem raus was ich so hab.Die Wahrscheinlichkeit das mich jemand sieht ist äusserst gering und wenn doch wissen es ja eh längst alle.Da ist der Unterschied zwischen "drinnen" und "draussen" nur noch marginal bis gar nicht mehr existent.Irgendwelche "Erlebnisse" hatte ich da noch nie,ausser das ich vielleicht mal auf dem Ar... gelandet bin,wenn ich wieder mal in Schuhen unterwegs war,in denen ich eigentlich gar nicht laufen kann... Anders sieht es allerdings in Städten oder grösseren Einkaufszentren etc.aus.Da würde ich es wahrscheinlich gar nicht machen,oder zumindest nur komplett als Frau,so dass es keiner merkt.Ist mir aber eigentlich egal,da ich dort ja gar nicht hin will...
Da ich da noch nicht so viele Schuhe hatte, ein Paar Pumps eingepackt und noch in normalen Herrentretern los (waren aber welche, die man schnell ausziehen kann) Richtung Prager Straße Einkaufsmeile (hatte es so aus den Beiträgen der anderen im Forum mitgenommen, ist an so einer Stelle am besten ). Beinahe da angekommen, in einer recht ruhigen Seitenstraße mit extremem Herzklopfen schnell gewechselt (hatte mir vorgenommen, jetzt oder nie). Dann weiter Richtung Prager Straße gestöckelt und mich unter das Volk gemischt (war recht viel los, eben an einem Samstag nachmittag), immer mit Seitenblicken, ob irgend jemandem etwas auffällt. Zu allem "Unglück" auch noch in einer Steinplattenritze stecken geblieben, konnte mich aber relativ gut, ohne großes Aufsehen, wieder befreien. Etwa die Hälfte der Einkaufsstraße weiter und dann ausgeschert. Das Ganze war vielleicht ne halbe Stunde, aber ich hatte dann genug Adrenalin Auch hat es mir gezeigt, dass es eigentlich nicht wirklich jemanden interessiert. Das Ganze ist jetzt schon ein paar Jährchen her, aber ich kann mich noch gut an "mein erstes Mal" erinnern
Der erste Schritt ist der schwerste, danach wird es leichter ... einfach probieren!
Ok, meine ultimativ ersten Male fanden auf Feldwegen und in einem völlig unbebauten Gewerbegebiet statt. Das ist nicht das, was du meinst, aber es gab mir erstmal die technische Sicherheit auf unebenen Untergründen. Ich wollte einfach nicht mehr nur die fünf sechs Meter in der Wohnung hin und her laufen. Irgendwann wollte ich dann mehr und dachte mir, eventuell in einer Stadt zu stöckeln. Natürlich sollte es keiner merken. Ich war noch sehr weit davon entfernt, mit Bäckerinnen oder Caféhausbedienungen Kontakt aufzunehmen. Das war auch noch bevor ich im Internet auf gleichgesinnte gestoßen bin. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, ich tue etwas unanständiges, unschickliches.
Ich bin also abends in einer Großstadt in ein Parkhaus gefahren, habe die Schuhe gewechelt und bin über das Treppenhaus (nicht mit dem Lift) zu einem Seitenausgang in eine ruhige Nebenstraße gelangt. Von dort aus bin ich dann in die belebte FuZo gegangen. Klingt einfach, aber mein Puls und mein Blutdruck waren mit Sicherheit so hoch, daß mich in dem Moment jeder Arzt aus dem Verkehr gezogen hätte. Ich trug schlichte schwarze Stiefel mit einem breiten 5cm hohem Blockabsatz, unter einer langen weiten Herrenjeans. Also eigentlich nicht zu erkennen (und bei dem Geräuschpegel auch nicht zu hören) trotzdem hatte ich Bammel. Als dann nach wenigen Schritten in der FuZo ein Jugendlicher laut rief: "Der hat ja Weiberschuhe an !", war mein Herz entweder in die Hose oder in den Hals gerutscht. Ich wünschte mir in dem Moment eigentlich nichts weiter als ein Loch, in dem ich verschwinden konnte. Aber von seinem Ruf nahm niemand Notiz und auch sonst hat es keiner weiter gemerkt. In der ersten Zeit war ich ausschließlich nur abends oder auch nachts unterwegs. Daran, in irgendwelche Läden zu gehen, war noch gar nicht zu denken. Einige Zeit später habe ich dann in kleinen Cafés und Bars nette junge Bedienungen kennen gelernt, denen es völlig egal war, daß ich (mittlerweile) Stilettos getragen habe. Das mit den Bäckermädels ist dann erst später gekommen, weil ich beruflich und familiär nicht mehr abends oder gar nachts unterwegs sein konnte.
... und ... nachts durch dunkle Parks oder über abgelegene LPG-Straßen zu stöckeln ist auch nicht mehr ganz ungefährlich !
Hört bitte auf, von mir zu erwarten, daß ich normal werde ! Wir wissen doch alle, daß das niemals geschehen wird !
Diese Überschrift hat mich jetzt doch etwas beschäftigt und ich habe mal in meinen "beiden HH-Leben" nachgekramt und versucht, die Gefühle zu ordnen.
Zu Beginn meines ersten HH-Lebens, dessen Beginn so ca. vor 12 jahren war und das dann irgendwann vor 6 Jahren geendet hat, war ich desöfteren nachts in abgelegenen Gebieten und - selten - an entfernten Autobahnraststätten und autobahnnahen Shopping Centern unterwegs.Das Hauptbestreben war zu dieser Zeit, einfach nicht aufzufallen. Meist hatte ich versucht die (Block-)Absätze unter möglichst langen Jeans zu verstecken. Ich war daher permanent damit beschäftigt, mich so zu verhalten, dass ich möglichst nicht auffalle. Es gab zu der Zeit nur ein einziges mal Reaktionen, von einer Gruppe halbstarker Jungs, die mir irgendwas hinterher gebrüllt hatten. Das hat dann unter vielem Anderen mit dazu beigetragen, dass dieses erste HH-Leben zu Ende ging.
Heute - in meinem zweiten HH-Leben, das erste wenige Monate alt ist, erlebe ich mich ganz anders. Ich war zwar erst 2x wieder in der Öffentlichkeit unterwegs, aber ich habe erst gar nicht mehr versucht, die Heels unter Hosenbeinen zu verstecken. Die ersten Schritte waren wie damals - ein langer innerer Kampf im Auto... soll ich nun aussteigen, oder nicht? Wann ist der "richtige" Zeitpunkt? Wer könnte mich sehen? .... Dann habe ich es einfach getan - und es hat wie damals so gut wie keine Reaktionen gegeben... Nur ein Shop-assistant, der gerade mit Staubsaugen beschäftigt war, hat sich etwas ausführlicher mit mir beschäftigt (mich angesprochen und irgendwie versucht mit mir in Kontakt zu treten - hätte er nicht den Staubsaugerjob gehabt, hätte der mich sicher in ein Gespräch verwickelt....) Ich glaube, dass ich jetzt soweit bin, dass ich gerne auf meine Heels auch angesprochen werden möchte!
Das Einzige, was mir nach wie vor sicher sehr unangenehm wäre, ist, wenn ich unverhofft auf Bekannte treffen würde....
Ich bin sehr gespannt, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird
Anfangs bin ich eben nur in flachen Damenschuhen, den man es nicht unbedingt ansieht gegangen. Weil ich zu Hause aber schon lange mit Absatz gegangen bin, hab ich eines abends zum Restaurantbesuch meine roten Plateau-Blockabsatzstiefel angezogen. Meine Frau sagte, zu Hause sieht's gut aus. Wir waren 25km (in der nächsten Stadt) und sind im dunklen gewandelt. Es gab keine Reaktion, das mache Mut. Wir mussten sogar ein bisschen suchen, bis wir einen Tisch beim Großgriechen bekommen haben, nachdem der Spanier voll war und der Kroate uns nicht zusagte. Beim Griechen waren diverse Weihnachtsfeiern aber mir ist nichts negatives aufgefallen, auch nicht von den Rauchern vor der Tür, die es mindestens gehört haben müssen. Dann kaufte ich beim Deich ein paar Stiefel mit ordentlichem Absatz. Diese hab ich dann weit fern der Heimat in einem Einkaufszentrum getragen. Da war ich schon sehr nervös... Hier, im hellen, zum Vorweihnachtlichen Trubel gab's einige Blicke, aber wieder nichts negatives.
So, in kleinen Schritten, ist der Erfolg stet und ein Misserlebnis wirft einen nicht weit zurück.
Es macht auch Spaß, diese kleinen Erfolge zu feiern.
I look pretty tall but my heels are high - THE WHO (substitute)
Ich bin zur Arbeit und zurück mit verschiedenen Schuhen, meist mit Blockabsatz und in längerer Hose. Aber manchmal auch in Skinnyjeans. Total Herzklopfen, aber das hat mir der Zeit nachgelassen und keiner hat mir den Kopf abgerissen. Es gab manchmal verwunderte Blicke und manchmal garnichts zu sehen (außer vllt hinter meinem Rücken). Aber das Gefühl danach war immer richtig gut
"Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein wie andere mich gerne hätten!" "Wenn du Grösse erreichen willst, dann höre auf nach Erlaubnis zu fragen." Meine Bildergalerie
Habe mit diversesten Schuhen mit Bockabsatz, meist niederer Bauart (3 bis 6cm), bedeckt von der Hose, meine Outdoorakivitäten zu starten um mich selbst an das Geräusch zu gewöhnen. Schon nach kurzer Zeit wurden die Schuhe immer sichtbarer und auch die Absätze immer höher. Blicke und Kopfschütteln gabs immer wieder, aber nie was wirklich negatives. Je belebter der Ort desto weniger passiert, dunkle Seitengassen und dergleichen meide ich sogar heute, nach rund 25 Jahren Stöckelschuh, immer noch.
Nicht nur vor dem Ersten mal, auch immer wieder mit "neuen" oder etwas weniger dezenten Schuhen oder anderen Umgebung. Mit meinen Wedge Sneaker im 2. Büro fühle ich mich relativ normal und ist nichts mehr besonderes. Zu Beginn war es aber sehr nerven Aufreibend. Einerseits will ich es, anderseits all die Ängste und warum man sich das überhaupt "antut".
Schlimm ist es bei mir vorher, wenn ich etwas neues plane, wie letzte Woche mit höherem Block Absatz in die Öffentlichkeit. Da kann ich problemlos stundenlang grübeln und überlegen was denn geschehen kann, wer mich sehen könnte, wie ich reagieren sollte. Oder warum ich es nicht einfach lassen und "normal" sein kann. Irgendwann siegt dann meist der Wille es zu tun, ignorierend was alles passieren kann und kaum passieren wird.
Dann Unterwegs ist es ein sehr spezielles Gefühl. Irgendwie eine Mischung aus einem hormonellen "Hoch", etwas Stolz das durch zu ziehen und irgendwie eine innere Zufriedenheit. Durchmischt trotzdem mit Anspannung und Nervosität. Recht schwer in Worte zu fassen.
Je nach Tagesverfassung gibt es aber natürlich auch unterschiede.
Besonders empfinde ich den Anblick, wenn man sich selber in einer grösseren (Schau-)Fensterfläche sehen kann: Wow, das bin ich in Heels in der Öffentlichkeit.
Zitat von meandiNicht nur vor dem Ersten mal, auch immer wieder mit "neuen" oder etwas weniger dezenten Schuhen oder anderen Umgebung. Mit meinen Wedge Sneaker im 2. Büro fühle ich mich relativ normal und ist nichts mehr besonderes. Zu Beginn war es aber sehr nerven Aufreibend. Einerseits will ich es, anderseits all die Ängste und warum man sich das überhaupt "antut".
Auch das kenne ich. Bei manchen Schuhen mache ich mir überhaupt keine Gedanken mehr. Anziehen, losklappern und ab zur Arbeit! Bei anderen Modellen - oder einer längeren Pause - frage ich mich dann doch schon "muss das sein?! ehrlich?!""
ZitatSchlimm ist es bei mir vorher, wenn ich etwas neues plane, wie letzte Woche mit höherem Block Absatz in die Öffentlichkeit. Da kann ich problemlos stundenlang grübeln und überlegen was denn geschehen kann, wer mich sehen könnte, wie ich reagieren sollte. Oder warum ich es nicht einfach lassen und "normal" sein kann. Irgendwann siegt dann meist der Wille es zu tun, ignorierend was alles passieren kann und kaum passieren wird.
Auch das ist wohl "normal". Sich neue Ziele setzen und auch mal mit den "verrückten" Schuhen auftauchen. Und seien es nur ungewöhnliche Outfits oder Farben und Kombinationen.
ZitatDann Unterwegs ist es ein sehr spezielles Gefühl. Irgendwie eine Mischung aus einem hormonellen "Hoch", etwas Stolz das durch zu ziehen und irgendwie eine innere Zufriedenheit. Durchmischt trotzdem mit Anspannung und Nervosität. Recht schwer in Worte zu fassen.
Ich denke, das kennen und durchleben die meisten Gelegenheitsstöckler von uns.
Auch bei mir ist es eine bunte Mischung aus Triumph - den eigenen Schweinehund und die Angst bekämpft zu haben; andererseits den Mut zu haben, etwas "Verrücktes" zu tun und gesellschaftliche Normen zu ignorieren. Ebenso schwingt Stolz mit, entgegen aller Erwartungen und dem üblichen Bild auf den Straßen, mit Heels anständig laufen zu können - und das auch als Mann! Nicht ohne Eitelkeit und dem Gefühl der Überlegenheit stöckle ich umso mehr vor den Flachschlappen-Ladys daher... Und habe einmal mehr diebische Freude daran, es Mitmenschen anderer Kulturkreise zu zeigen, was hier so machbar ist - OHNE das gleich die Anstands-Polizei auftaucht....
Vor dem ersten Spaziergang hieß bei mir in der Früh, bevor ich mich auf dem Weg ins Büro mit ÖPNV machte. Das war schon komisch, andererseits fand ich das Risiko, jemanden zu treffen, den ich kenne, sehr gering. Die Schuhe habe ich dann auch wieder kurz vor ankunftnim Büro umgezogen, direkt ins Büro rein traute ich mich da noch nicht. Mit der Zeit stieg dann das Zutrauen in mich selbst und vor allem die Einsicht, dass real praktisch niemand sich für anderer Leute Schuhe interessiert bzw. keiner etwas sagt. Was mir sehr half, war, nicht mit dem Auto unterwegs zu sein. Auf diese Weise hatte ich keinen Rückzugsort dabei und musste immerhin so lange durchziehen, bis ich irgendwo ungestört Schuhe wechseln könnte. Heute brauche ich das nicht mehr. Heute hilft mir bisweilen, gar keine Wechselschuhe dabei zu haben. Mir geht's ansonsten wie meandi: ist auch von der Tagesordnung abhängig. Es gibt Wochen, da gehe ich komplett mit hacken ins Büro, in anderen Wochen gar nicht.