Nun die Frage, welche mich seit einiger Zeit beschäftigt: geht da mehr? darf da mehr? In dem Job berichte ich an die Werksleitung, habe eine zentrale Funktion mit vielen Schnittstellen und führe 3 Mitarbeiter. Die Firma schreibt sich in den Compliance Regeln Abstand von jeglicher Diskriminierung auf die Fahnen. Dennoch habe ich Kollegen des "alten Schlages" welche es u.A. affig fanden, als zu Weihnachten die Geschäftsführung einen Wettbewerb zur schönsten Weihnachtsdeko auslobten. Verlorene Arbeitszeit, braucht man nicht etc.
Ich beginne gerade, privat Heels mehr (kurze Jeans statt überlanger; breite Blockabsätze sichtbar) zu genießen. Auch in der Homezone denke ich mir nichts mehr dabei. Jedoch ist die Arbeitswelt alles andere als so locker, wie der private Bereich. Ich bin hin und her gerissen. Einerseits sehe ich flachere Schuhe als Arbeitskleidung, andererseits kann es keinen interessieren. (Übrigens muß man ja in Werken sowieso auf Sicherheitsschuhe umsteigen - wir betreiben Reinräume - da gibt es dann zusätzlich tolle Überzieher) Weiters habe ich ja vor und nach der Arbeit die Möglichkeit auf hohe Schuhe umzusteigen.
Was meint Ihr? Ich lese von einigen im Büro mit Heels aufzuschlagen und es wird akzeptiert - wie groß sind die Firmen / Umfeld?
Das Problem ist das die gesellschaftliche Akzeptanz fehlt. Damit wird man unter Umständen nicht mehr ernst genommen oder hinter dem Rücken verspottet. Also deine , sehr schicken, westernstiefel sind schon die Grenze. Zumindest wenn ich an meine Firma denke.
Auch ein schweres Thema. Arbeit ist nicht Freizeit. Ich hatte da "Glück" , denn mit Uniform, Waffe und sonstigen Ausrüstungen ausgestattet, macht es mit HH keinen Sinn.
Ich würde erstmal abwarten und im neuen Unternehmen Fuss fassen.
Respekt und Anerkennung muss man sich im neuen Landen erstmal hart verdienen.
Da wäre übles Gerede hinterm Rücken leider kontraproduktiv, auch wenn es 80% ok finden, die 20% die sich lustig machen würden zuviel unnötigen Schaden anrichten. Leider ist es so.
Lieber mal stolpern als auf einen Zentimeter zu verzichten...
Hallo @Chrizzlybear, zunächst mal alles Gute, dass das mit dem Job geklappt hat. (Obwohl weit weg) Das ist ein sehr schwieriges Thema. Aber zunächst ist es doch einmal so, je größer die Firma ist, desto anonymer ist der Einzelne. In meiner Firma wäre es ein absolutes NoGo. Meine Kollegen sind sehr vorsichtig gesagt "eigen". Kennt man dich in der neuen Firma schon mit hohen Schuhen, dann kann man das sicher noch ausbauen. Aber es soll halt das Gesamtbild passen. Wenn Du dich ausserhalb der Arbeit mit Kollegen oder Kolleginnen triffst kann man das eher einmal 'antesten'. Jegliche Diskriminierung steht zwar auf der Fahne, wie es aber tatsächlich gelebt wird und wie deine Vorgesetzten darauf reagieren würden ist finde ich eine heikle Sache (besonders wenn es eine Probezeit gibt). Gekündigt kannst du dafür jedenfalls nicht werden, solange Du die Vorgaben (Arbeitsschutz etc.) einhälst. VG tohh
(Danke @t67 fürs abtrennen) Da kann hier vermutlich keiner dir konkret etwas raten, deine Firma und wie sie funktioniert kennst nur du selbst. Nur du kannst erahnen, wie die Leute so drauf sind. Bei mir war das nie ein Problem, im neuen Job hatte ich nach wenigen Wochen zum ersten Mal hohe Schuhe im Büro, aber das ist halt auch tatsächlich ausschließlich Büro-Atmosphäre. Wie das in einem Werk ist, kann ich nicht wirklich einschätzen. Stichst du als Nicht-Blaumann-Träger eh schon aus einem Meer von Blaumännern heraus? Sind die Leute dort eher rustikal? Ländlich? Städtisch? Frauenanteil hoch oder niedrig? Das kann alles so einen Einfluss haben, oder eben nicht. Bei mir: am einen Standort 120 Menschen, Metropole, am anderen Standort 1000 Menschen, halbwegs große Stadt, in beiden Fällen reine Software-Umgebung. Ich war schon mit dünnen Absätzen und auffälligeren weißen Missys im Büro, jedoch noch nicht mit Pumps (was auch daran liegt, dass mir die U-Bahn zum Pumps-Laufen zu weit weg ist).
Ich arbeite als Konstrukteur in einem kleinem Stahlbaubetrieb. Wir sind insgesamt 46 Mitarbeiter (Büro und Fertigung), und wir haben keine Kleiderordnung im Büro. Es sind 4 Frauen bei uns beschäftigt, die auch mit Stiefel/Stiefeletten im Büro sind. Da ich einer der Dienstältesten bin (29,5 Jahre), habe ich die Arbeitsstätte aussen vor gelassen mit hohen Schuhen dort aufzutauchen. Da ich wöchentlich in hohen Schuhen unterwegs bin, würde mir es such nicht wundern, wenn uns einer von den Kollegen über den Weg läuft. Letzte Woche gleich nach der Arbeit im Einkaufszentrum gewesen (Flach), da stand ein Kollege hinter mir an der Kasse, in dem Einkaufszentrum bin ich schon oft in Stiefel herumgelaufen, Vielleicht bin ich auch schon gesehen worden.
Es kommt auch auf die Tätigkeit an, ich bin im Büro und könnte hohe Schuhe tragen. Da du schon in Stiefeletten auf der Arbeit bekannt bist, wäre ein weiteres antesten möglich. Aber eine konkrete Antwort ist schwierig, kommt auch auf die Kollegen an, ob sie Weltoffen sind, oder ob sie es als völliges NoGo sehen.
Meine ersten hohen Schuhe im Beruf waren Stiefeletten von Gabor, ca 5.5 cm. Hat sich damals schon besonders angefühlt. Heut würde ich die nicht mehr tragen, ich bin gewachsen, meine Absätze auch. Gaaanz hoch will ich nicht hinaus, aber 8 cm sollten es schon sein, bei meiner Größe 46 gibt das noch nicht so toll was her. Und es müssen nicht mehr nur die neutraleren Stiefeletten sein.
Ich habe in einer Entwicklungsabteilung eines Reifengiganten gearbeitet, ca 1.000 Leute. Bedingt durch meine Arbeit und die vielen Besprechungen war ich fast nonstop im Gebäude unterwegs. Mein Schrittzähler war auf jeden Fall täglich stolz auf mich.
Reaktion nach 2 Jahren: Nicht eine einzige !
Vielleicht liegt es auch daran, dass bei einer solchen Vielzahl und Vielfalt von Leuten es noch weniger auffällt, da eh schon eine gewisse Diversität vorhanden ist. Täglich trug ich sie nicht, im Sommer eher weniger, da einfach zu warm.
Damals war ich noch nicht so weit, aber heut würde ich auch Pumps im Büro tragen. Leider (oder glücklicherweise) war meine Pensionierung schneller als meine Entwicklung. Bin aber seitdem öfters mit früheren Arbeitskollegen zum Essen gewesen, man trifft sich gerne noch, und oft auch in Pumps. Ja, ich bin gewachsen.
Einen guten Rat geben, traue ich mich nicht so recht. Ich hab aber so das Gefühl, je grösser der Betrieb, desto einfacher.
In einer kleinen Gruppe, wenn man sich gut untereinander versteht, sollte es genauso gut gehen.
Ich denke, das kommt weniger auf die Firma drauf an, in der man arbeitet (Ok, im Produktionsumfeld sind Arbeitsschutzschuhe Pflicht) und wie deren Antidiskriminirungsregeln sind, sondern auf die Leute, die da beschäftigt sind und mit denen man zusammenarbeiten muß. Denn egal, wie die Regeln sind, jeder Mensch hat seine eigene Meinung (und die darf er auch haben !). Der Kollege oder die Kollegin (meist sind es da die Frauen, denen es nicht gefällt) (egal ob Vorgesetzter oder Unterstellter) darf dich zwar nicht offen diskreditieren, aber er kann dich auch auf andere Weise benachteiligen. Da muß man seine Kollegen schon kennen. Ich denke, da gibt es keine Universalformel.
Hört bitte auf, von mir zu erwarten, daß ich normal werde ! Wir wissen doch alle, daß das niemals geschehen wird !
ich habe in einer britischen Firma gearbeitet, die global aufgestellt ist. Da gibt es Compliance Richtlinien, die eingehalten werden müssen. Und einmal im Jahr musste man ein online Tutorial durchlaufen. Da wurden die Richtlinien erstmal erklärt und anschließend verschiedene Szenarien (Diversity, Koruption, Diskriminierung, etc.) dargestellt, die dann bewertet werden mussten. Wenn man den Test nicht mit dem nötigen Score abschloss, konnte er (beliebig oft) wiederholt werden. Jeder Mitarbeitende incl. Führungsebene und C-Level musste das Tutorial und den Compliance Chech absolvieren. Von dem her hätte ich mich das trauen dürfen müssen. Bei Ex-Treffen bin ich schon zwei mal in HH aufgekreuzt. Keine Reaktion bzw. Verständnis.
Nichts desto Trotz sind Stereotypen in vielen Köpfen noch verankert. Deshalb musst Du das für Dich und Deine Situation abwägen. Ich würde Dir den Rücken dafür stärken
Ich brauch normalerweise garnicht drüber nachdenken,mit Heels auf Arbeit zu erscheinen. Wir sind arbeitendes Volk und da gibts halt Vorschriften... - Sicherheitsschuhe zum Beispiel... Da wären mir die schicken Klamotten und Schuhe auch ohnehin zu Schade dafür!
Aber ich habs mir dieses Jahr dann doch 2x getraut:
Im November war ich ne Weile zum Schreibtischtäter ernannt. Zwar mit Schreibtisch in der Fertigung und nicht im Büro, aber immerhin: Kam mit meinem kompletten Outfit rein, und tauschte nur die Missys gegen Arbeitsschuhe...
Im Dezember war wieder normaler Dienst... - und trotzdem kam ich direkt vom Krallenstudio mit den Missys reingeschwebt... Kurz in die Umkleide, alles umziehn und los... - abends dann wieder retour...
Geht alles, wenn man will und sich gelegenheiten ergeben...
Chris Schumann
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"Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont" Konrad Adenauer
Aus Sicht meiner Arbeit wären Heels zu 99% der Arbeitszeit möglich, da ich überwiegend konstruierend am PC sitze, das eine Prozent repräsentiert die wenigen Male, die ich mit Sicherheitsschuhen in die Werkstatt muss. Mein Arbeitgeber, global agierender Großkonzern, legt natürlich auch sehr viel Wert auf Diversität, nichts desto trotz kann man Bedenken haben, dass nicht alle in der Führungskaskade das auch wirklich leben. Im Moment lasse ich die Absätze in der Freizeit, denn 24/7 in Heels ist auch nicht so gut für die Fußgesundheit, aber ich habe schon eine Afterworkparty oder zwei Weihnachtsmarktbesuche mit Kollegen hochhackig durchgezogen. Mal schauen, wie sich das weiterentwickelt, unter anderem mit meinem Abteilungsleiterinnentandem.
Zitat von Thighhighbootslover im Beitrag #20Coole erreignisse. Ich würde mich das nicht getrauen bei der Arbeit. Hut ab!👏🏻
Ja so war ich vor einiger Zeit auch noch eingestellt.
Letzte Woche war ich bei unserem Hauptsitz in München vor Ort, den ersten Abend hatte ich die folgenden Stiefeletten an:
Am Mittwoch, hier hatten wir ein großes Meeting von 9 Uhr bis 20 Uhr mit einem neuen Dienstleister mit anschließendem Abendessen, hier hatte ich dann die folgenden Schuhe an:
Und am letzten Tag habe ich dann voll aufgefahren:
Im Grunde war mein POutfit ungefähr wie dieses:
Nur mit einem grauen Strick Hoodie.
Alle fanden es klasse, dass ich so in München im Hauptsitz rumlaufe. Auch der Dienstleister fdand das völlig ok, ich habe mich mit dem Projektleiter auch sehr lange über meinen Schuhtick unterhalten.
Mein direkter Vorgesetzter meinte nur, wenigstens mal einer mit Arsch in der Hose...
Zitat von Clogsheely im Beitrag #239Super, sehr schön. Nur, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich und hochhackig zur Arbeit, never......
Muss ja keiner machen. Vorstellen kannst du dir's ja mal, und dann entscheiden, es nicht zu tun aus Gründen (die nicht in Sicherheitsschuh-Erfordernissen liegen). In RE: Hochhackig im Beruf unterwegs (12) habe ich gezeigt, dass hohe Schuhe auch auf einer renommierten Konferenz praktisch ungerührt zur Kenntnis genommen werden, und doch bleibt die Schuhwahl eine höchst individuelle Entscheidung. Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, rein privat auf hohen Hacken unterwegs zu sein. Für mich wär das nichts, weil ich mich privat jetzt eher selten mit Anzug aufbrezel, wo solche Schuhe eben hervorragend dazu passen. Von daher: sag niemals nie, sondern lieber immer wieder aufs neue "nein", damit lässt du dir die Option für nochmal "ja". Ich dachte auch lange, ich würde nie im Rock in die Arbeit gehen, und letzten Freitag war's im Nebenjob soweit.
Zitat von hansheel im Beitrag #240Von daher: sag niemals nie, sondern lieber immer wieder aufs neue "nein", damit lässt du dir die Option für nochmal "ja".
Sehr schön formuliert ... Den Satz hätte ich auch öfters beherzigen sollen. Ich habe schon öfters zu verschiedenen Outfits und HH geschrieben "Niemals damit in die Öffentlichkeit" und dann kam es doch anders. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir das noch nicht vorstellen, mit hohen Schuhen ims Büro zu gehen. Die Arbeitskollegen wissen auch nichts von meinen Spleen, aber es könnte vorkommen das Sie mich in meiner Freizeitkleidung sehen. Dann könnte es doch noch dazu kommen in hohen Schuhen ins Büro, wer weiss was die Zeit noch bringt.