Hallo, bei einem Rundgang im Jumex Laden in Köln habe ich eine Keil-Plateau-Sandale von Sergio Todzi gesehen. Ich war total fasziniert (hab leider kein Bild, sehr schlicht, weiß (gibt’s auch in Schwarz), vorne bis auf kleine Zehenöffnung geschlossen, sieht wie zwei über Kreuz gelegte Lederstreifen aus). Zwar hohes Plateau, aber mit einer atemberaubenden Absatzhöhe und trotzdem konnte ich in der SG 40 richtig gut laufen. Allerdings stand meine Hacke nach hinten über und das mag ich überhaupt nicht (Hackenunterstand allerdings genauso wenig). Da es keine SG 41 mehr gab, nolens volens nach Hause, aber in Ruhe ließen mich die Schuhe nicht. Dann habe ich mich kurzerhand zu einer Einkauftour am letzten Samstag entschlossen. Ich war vor ca. zwei Jahren nämlich in Hamburg bei Shoemania und die hatten viel von dieser Marke. Also ein Niedersachsen-Ticket, erste Station in Osnabrück. Tk-maxx abgeklappert, wobei ich von diesem Laden immer mehr enttäuscht bin: dort hatte ich ja diesen tollen Fang mit den J. Campbell Sandalen gemacht, aber seit Monaten finde ich in der 41/42 kaum noch Schuhe mit einer Absatzhöhe, ab der es für mich interessant wird. Zum ersten Mal bei H&M, beim Bummel in Köln waren mir im Schaufenster schöne Holzclogs mit dunkelblauem Oberleder aufgefallen. Und in ein Noname Laden, wo ich mich ungeplant relativ lang aufgehalten habe, hatte einiges, letztlich aber doch zu klein. Im Zug nach Bremen rüstete ich um und zog meine Jumex Sandalen an. In der ersten Viertelstunde war ich noch allein, so dass außer den akustischen Signalen noch keiner was von mir mitbekam. Das änderte sich dann beim Umstieg in Bremen. Eine halbe Stunde Aufenthalt, also Gelegenheit zu einem ausgiebigen Bahnhofsrundgang. Das um 11 Uhr, d.h. die Bahnhofshalle war rappelvoll. Ich hatte meine Hosenbeine zwar etwas heruntergezogen, damit sie die Glitzersteine bedeckten,trotzdem fiel ich mit Vollbart, Rucksack und 12 cm Stilettos doch wohl etwas auf. Ein älteres Ehepaar musste sich so schnell nach mir umdrehen und gucken, dass ich eher Angst hatte, einer von beiden könnte stürzen. Aus einer 4er Männergruppe mit Bierdose in der Hand erspähte mich einer und bekam gerade noch „Ey, das gibts jetzt aber nicht wirklich?!“ raus; ich weiß nicht wie viel Zeit sie sich nahmen, sich vom Gegenteil zu überzeugen. Nun, ich bin ja Menschenfreund, nach der kompletten Runde und einem Besuch im Görtz17 kam ich wieder an ihnen vorbei, - es blieb aber merkwürdig still, sie guckten mich nur an, ich schaute freundlich zurück und ging die Treppe hoch zum Bahnsteig. Dort oben merkte ich doch langsam die letzten 120 Minuten in den 12 cm und wechselte die Schuhe. Dazu steuerte ich eine der Sitzbänke an auf der eine mittel-/ältere Frau ihre Reisetasche gestellt hatte und selber vor dem freien Sitzplatz stand. Ich fragte sie, ob ich mich dort setzen dürfe und sie ging bereitwillig zu ihrer Tasche. Dann holte ich meine Birkenstocksandalen heraus und fing an, die Jumex auszuziehen – das wurde ihr dann doch zu viel und sie packte ihre Tasche und ging 15 m weiter. Ob sie Angst hatte, ich würde noch mehr ausziehen ? Oder war auf diese Intimität von bloßen Männerfüßen in 2 m Entfernung einfach nicht gefasst? Oder jemand aus ihrem Bekanntenkreis könnte sie mit mir sehen und sie nachher darauf ansprechen? (Manchmal macht Kopfkino ja doch Spaß!) Im Zug wechselte ich vom Zugende zum -anfang und merkte dabei, wie viel Fahrgästen ich im Bremer Bahnhof aufgefallen war. Der Sprachführer der Bierdosengruppe sah mich und meinte „Da kommt er wieder“, und nach einem Blick auf meine Füße, „- aber mit Sandalen.“ „Jau,“ erwiderte ich, „die gibt’s auch.“ In einer anderen Vierergruppe stieß ein Mann seinen Kumpel in die Seite, der guckte mich an und hing dann mit seinem Kopf im Gang fast neben seinem Sitz – tja, (leider?) nur Birkenstocksandalen mit bloßen Füßen. Dieses Muster – mich sehen und wie automatisch der Blick auf die Füße wiederholte sich noch einige Male. Hamburg war dann eher enttäuschend; der Laden Shoemania hatte wohl einer Grundüberholung des Gebäudes weichen müssen, bei Deichmann fand ich eine schlichte Blockabsatzsandale, aber nur in Größen bis 38 und eine schon fast edle Keilabsatzsandale, aber auch keine SG 41. Da ich auf jeden Fall in Hannover für die mindestens sechs Schuhläden ausreichend Zeit haben wollte, hielt ich mich nur gut eine Stunde in Hamburg auf (was natürlich für diese Großstadt eigentlich idiotisch ist). In Uelzen musste ich umsteigen also wieder vorher in die Jumex. Keine großen Reaktionen. Ein Ausländer fragte mich nach dem richtigen Gleis Richtung Hannover, ohne nur einen Blick für die Schuhe übrig zu haben. Und Hundertwasser lernte ich von einer neuen Seite kennen. Ich mag ja seinen Stil und Gedanken (d.h. so viel ich überhaupt von ihm weiß), doch auf Stilettos erfordert der von ihm umgestaltete Bahnhof doch erhöhte Aufmerksamkeit. Unebene Böden, Fliesen mit Fugen bis hin zu dem netten längs verlaufenden Mosaikstreifen, der als schiefe Ebene den Bahnsteig teilte. Da bin ich doch einige Meter gelaufen, um an einer schmalen Stelle sicher zum richtigen Gleis zu kommen.
In Hannover lief ich zunächst absatzlos, aber nur während der Besichtigung einer neuen, d.h. mir bisher unbekannten Einkaufspassage. Danach dann wieder auf Stöckeln zu den mir bekannten Schuhläden. In einem wusste eine junge Verkäuferin offensichtlich nicht, wie sie sich das Lachen verkneifen sollte, sie schien sich fast in den Arm zu beißen. Etwas entschädigt wurde ich durch den Besuch in der oberen Etage: schlecht verlegtes Laminat, das einen wahnsinnigen Resonanzraum bildete. Das Klacken ist mir eigentlich nicht so wichtig, aber das hier hat Spaß gemacht. Hier hatte ich nun drei Schuhläden auf engstem Raum durchlaufen, dann wurde mir das Interesse in dieser kleinen Straße doch zu intensiv. Kneipen und Läden mit vollbesetzten Bänken draußen, eine junge Frau filmte mich sogar von der Seite. Deshalb ging ich dann lieber auf der Hauptstraße weiter. Im nächsten Laden hatte ich eine nette Unterhaltung mit der Verkäuferin. Die gesuchten Schuhe fand ich dort nicht, aber zwei elegante Sandalen von california. Sie ging zweimal ins Lager, leider ohne SG 41 noch vorrätig zu haben. Mittlerweile merkte ich eine wunde Stelle an der Fersensehne, der obere Rand hatte sich dort eingeschnitten (erlebe ich zum ersten Mal mit diesen Schuhen).Ich wechselte also wieder zu den Birkenstöckern und bekam ein spontanes „Oh, die sind aber auch sehr schön!“ zu hören, als ich die Jumex ganz ausgezogen hatte. Wir unterhielten uns noch über Marken und Markenrechte und obwohl der Laden kein Billigladen ist, kamen wir auch auf Sergio Todzi zu sprechen. Sie meinte, ich solle ruhig versuchen, mit ihrem Chef Kontakt aufzunehmen, vielleicht könnte er sie ja bestellen. Erscheint mir zwar bei der Preisklasse unwahrscheinlich, aber Versuch macht klug. Und die Marke california werde ich auch im Auge behalten.
So blieben noch die Läden im Hauptbahnhof, vorher wollte ich noch bei H&M wegen der Holzclogs schauen. Nur gut, dass diese Kette drei Häuser in der Hannoveraner Innenstadt hat. Im ersten war das Modell in dunkelblau gar nicht vorhanden. Im zweiten SG 41!! Aber nur ein Schuh. Den ungesicherten hatte wohl ein Schuhliebhaber mitgehen lassen (früher in Comics gab es doch diese Gedankenblasen mit fliegenden Fäusten, Gewitterwolken und Bomben mit brennenden Zündschnüren? Könnte ich jetzt hier auch gebrauchen). Im dritten dann nur SG 40. Habe lange mit mir gerungen und sie dann genommen (Bild siehe meine Neuerwerbungen). Wenn sich das Gewebe durch den Gebrauch noch etwas weitet, passt er sogar recht gut. Damit ging ich noch eine Runde in der Innenstadt. Obwohl ich bei den 9,5 cm netto kaum das Stöckelgefühl hatte, gab es doch einige erstaunte Blicke. Köstlich waren zwei junge Verkäuferinnen in einem Eckhaus. Durch das erste Schaufenster erblickten sie mich und folgten mir Schritt für Schritt um die Ecke bis zum Ladenende. Keine Sorge, vor die Wand sind sie nicht gelaufen.
Zum Abschluss noch in den Hauptbahnhof. Auch dort nicht das was ich suchte, aber in dem einen Shop führten sie zumindest Sergio Todzi und die Unterhaltung mit der Verkäuferin war auch nett.
Damit waren zwölf Stunden Reise voll und ich war froh, in einem durchgehenden Zug mit einer leckeren Flasche Bier die Heimreise antreten zu können.
Nachdem mir der vergangene Samstag zwar einige Erlebnisse, aber nicht die gesuchten Schuhe brachte, hatte ich jetzt mehr Erfolg: Ich fand sie in einem anderen Laden, den ich letzte Woche aus Zeitgründen (na ja...) ausgelassen hatte. Hätte ich also einfacher haben können.
Dabei hatte ich wahnsinnig Schwein. Nur noch drei Paare dieses Modells, zwei in Weiß SG 40, das kannte ich ja schon, und nur ein Paar in Schwarz – und das in SG 41!!! Ob es nicht nur Schutz-, sondern auch Schuhengel gibt?
In diesem oberen kleinen Verkaufsraum war bei meiner Anprobe noch eine andere Kundin anwesend.Sie musterte mich in den Schuhen mit strengem Blick, den ich nur kurz erwiderte, um dann meine Proberunde zu drehen. Ihr nahm das wohl die Lust an weiterer Schuhbesichtigung, während meine ersten Schritte mich ermutigten, für den Weg zurück zum Hauptbahnhof die Schuhe gleich anzubehalten. [attachment=2]PlSd ST 02.jpg[/attachment][attachment=1]PlSd ST 03.jpg[/attachment] [attachment=0]PlSd ST 04.jpg[/attachment] Ich packte also meine Birkenstöcker in den schon mit Bedacht mitgenommenen Schuhbeutel und ging zur Kasse. Dabei rutschte ich doch durch das oben weitgeschnittene Leder deutlich nach vorn, was meinen Zehen nicht so gefiel. Ich fragte die Verkäuferin, ob sie Geleinlagen für die Fersen hätte. Die war erst einmal erstaunt dass es solche nicht nur für die Fußballen gab und schickte mich 100 m weiter zu dm. Nun gut, dachte ich, Gelegenheit für einen weiteren Schlenker. Ich ging vorsichtig nach draußen, weil ich nicht einschätzen konnte, wie sich 17 cm mit 4,5 cm Plateau auf der leicht angeschrägten Fußgängerzone 'Hohen Straße' verhielten (mag wassertechnisch eine gute Idee sein, aber mit meinen Korkkeil-Pantoletten würde ich dort nicht hin). Doch es ließ sich erstaunlich gut und sicher damit laufen. (Nur abrupt zu stoppen ist schwierig, wegen der relativ langen Abrollrundung.) Angenehm auch, dass die Außensohle nicht aus Plastik, sondern aus richtigem Gummi ist. So gelangt ich also gut zu dm und holte mir die Geleinlagen sowohl für Fersen wie für die Ballen. Weder dm noch die volle Fußgängerzone schien mir der richtige Ort zu sein, um die Schuhe auszuziehen, die Einlagen reinzupfriemeln und sie wieder anzuziehen, deshalb ging ich zurück in den Schuhladen. Dort war glücklicherweise ein bequemer Hocker frei und ich begann mit der Arbeit. Währenddessen kriegte ich mit halbem Ohr eine Unterhaltung auf Holländisch mit. Als ich fertig war und aufstand, sah ich auch zwischen wem: zwei ältere, aber sehr lebendige Holländerinnen gingen gerade in diesem Moment an mir vorbei. Die eine sah meine Schuhe, guckt mich direkt an und ich lächelte sie an: „Ja!“ Worauf beide mich beide anlachten und anstrahlten. Die Schuhe seien sehr schön, sie fänden es toll, dass ich darin liefe und wünschten mir viel Spaß. Ha, Ostern und Weihnachten auf einmal, tut ja doch saugut. Entsprechend beflügelt machte ich ich auf den Weg zum Hbf. (Scheint ja doch was dran zu sein an dem Bild der toleranten Holländer. Hat jemand Erfahrungen mit Männer-Stöckeln in Holland?) Dort hatte ich noch eine halbe Stunde Zeit, also holte ich mir etwas zu Essen auf die Hand und setzte mich auf eine Bank. Als es Zeit war, zum Zug zu gehen, die Entscheidung „To Heel or not to Heel?“ Für den Zug nach Hamm entschied ich mich dafür, es war einfach zu schön, in ihnen zu laufen. Wobei gerade der Bahnhof Hamm für mich noch zur heelsfreien Zone gehört, da ist mir das Risiko eindeutig zu hoch, anderen Reisenden nach Bielefeld zu begegnen. (Wobei... es fahren ja auch Leute von Köln nach Bielefeld, wie sich später herausstellte.) Erst einmal quer durch den Bahnhof zum Gleis, oben noch bis zum Ende spaziert und wieder auf einer Bank Halt gemacht. Mit dem Zug um diese Uhrzeit hatte ich Glück: zu anderen Zeiten ist er überfüllt und ich hätte keine Lust gehabt, in diesen Schuhen bis Solingen zu stehen. Ein schöner Zweiersitz, Rucksack vor den Sitz zum Gang gestellt (ich habe kein Bedürfnis, es mit dem Zur-Schau-Stellen zu übertreiben). Auf die Sitze vor mir verteilten sich die Mitglieder (hauptsächlich Frauen) eines Betriebsausfluges. Ich war erst einmal froh, dass es sich um eine sehr gemäßigte Gruppe handelte, die sich mit Kaffee und Kuchen zufrieden gab. Einer angeschickerten Gruppe von Frauen, die sich mit allerlei Witzen und Fragen um mich und meine Schuhe gekümmert hätten, hätte ich mich eher nicht gewachsen gefühlt. So bot ich aber der Frau, die als Letzte ohne Platz über blieb, den Satz neben mir an. So erfuhr ich bei ein paar freundlichen Sätzen, dass sie (zu meiner Erleichterung) aus Münster kamen. In Solingen wurden Plätze vorne frei und sie verabschiedete sich „Das ist nicht gegen Sie gerichtet.“ worauf ich vollstes Verständnis dafür hatte, dass sie bei ihren Leuten sitzen wollte. Der Platz wurde bald von einer andern Frau besetzt. Zuerst ganz normal, erst nachdem sie etwas aus ihrem Rucksack auf dem Boden geholt hatte, musste sie doch noch einige Male nach ihrem Rucksack schauen . Ich war schon etwas länger am Überlegen, wann ich in meine Sandalen wechseln sollte, und da meine Zehen langsam anfingen zu brennen, bat ich meine Nachbarin, mich herauszulassen. Als ich auf den Gang trat, merkte ich, dass ich der Gruppe schon im Bahnhof oder auf dem Gleis aufgefallen sein musste: es wurde merklich stiller und einige Blicke gingen zu meinen Schuhen (Und die Verabschiedung der ersten Nachbarin bekam plötzlich noch einen andere Interpretationsmöglickeit). Leider war ich nach der knappen Stunde Sitzen etwas ungelenk, ich hätte den Damen gerne einen anderen Gang präsentiert. Auf dem Weg vom WC zurück ähnlich – nur dass es nun keine Sergio Todzi mehr zu begucken gab :-( . Die weitere Rückfahrt verlief ruhig; bis zu einer Schrecksekunde beim Ausstieg in Bielefeld. Hier stieg nämlich eine Frau aus der Betriebsausflugsgruppe aus. Hm, shit happens, hoffe nur, dass sie nicht das ist, was man so lokale Tageszeitung nennt. Und selbst dann könnte ich es nicht mehr ändern.
Am nächsten Morgen meinten meine Zehen, das mit der engen Zehenöffnung könne doch nicht mein Ernst sein. Also ein festes feuchtes Tuch hineingestopft, gefönt und über Nacht mit Zeitungspapier trocknen lassen. Das Ergebnis ist sehr gut (auch wenn ich da trotzdem noch ein bisschen nachbessern werde).
Zu Deiner Frage, StilAuge, nach Bildern in diesem Beitrag: von den Jumex hatte ich keine neuen Bilder und deshalb dachte ich, erspare ich Euch bloße Kopien. Und die redaktionelle Bitte in der Unterrubrik „Meine Neuerwerbungen / mein Schuhbestand“ hatte ich so verstanden, dass wir dort unseren Schuhbestand gesammelt zeigen. Wie dem auch sei, hier jetzt eine Zwischenlösung: hier zwei Bilder von mir in den Schuhen, im Beitrag „Meine hohen Schuhe“ seht ihr die Schuhe ohne mich.
Gruß Ralf
Gast
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Junge Frauen : eher aufgeschlossen,interessiert,freundlich Ältere Frauen : eher abgeneigt,entsetzter Blick
Gruss StilAuge
Das habe ich etwas anders erlebt. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ältere Frauen aufgeschlossener und gelassener reagieren als jüngere Frauen. Aber das sind Erlebnisse, die nicht empirisch belegbar sind.
"Das sieht gut aus" und "Sie haben schöne Beine" sagte eine ältere Frau am Dienstag auf der Kaufinger Straße in München zu mir. Zwei Wochen zuvor hat mich eine junge Frau ganz bezaubernd angelächelt.
Weitere zwei Wochen davor fragte mich ein älterer Mann auf dem Marienplatz, ob er ein Foto von mir machen dürfe: "Sie sehen so gut aus, junger Mann".
Freilich bezogen sich die Kommentare nicht alleine auf die Schuhe, die sind nicht besonders auffällig im Vergleich mit der restlichen Kleidung.
Zitat von highheeloppaDa habe ich etwas anders erlebt. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ältere Frauen aufgeschlossener und gelassener reagieren als jüngere Frauen.
Sind auch meine Erfahrungen. Aber gibt natürlich auch Ausnahmen auf beiden Seiten.
Junge Frauen : eher aufgeschlossen,interessiert,freundlich Ältere Frauen : eher abgeneigt,entsetzter Blick
Gruss StilAuge
Das habe ich etwas anders erlebt.
Ich auch !
ZitatManchmal habe ich den Eindruck, dass ältere Frauen aufgeschlossener und gelassener reagieren als jüngere Frauen. Aber das sind Erlebnisse, die nicht empirisch belegbar sind.
ich denke, das ist auch situationsabhängig.
Hört bitte auf, von mir zu erwarten, daß ich normal werde ! Wir wissen doch alle, daß das niemals geschehen wird !
Zu den Reaktionen der Öffentlichkeit: Hängt im Grund wohl wirklich von der einzelnen Person ab. Wobei ich als vorsichtige Tendenz annehme, unter 20 sehr direkt und eher ein Über-mich-Lachen als Zustimmung. Je älter, desto milder das Lächeln bis es dann in schroffe Ablehnung umschlägt. Da waren die beiden Holländerinnen eine sehr angenehme Ausnahme. Interessant finde ich, dass Männer mit türkischen (oder anderen orientalischen) Wurzeln sehr direkt reagieren, meist lachend, in dem Fall "Meine Zugfahrt" aber auch sehr nett.
Die Reaktionen werden allerdings auch nicht nur von den einzelnen Leuten, sondern von meinem Erscheinungsbild abhängen. Da habe ich auch ohne Absätze Anklänge an einen Paradiesvogel - und wenn ich dann mit 17 cm Absatz an den 2 m kratze... Wenn ich mir dann (wir ich es ja irgendwo auch in Euren Beiträgen gelesen habe) einen unauffällig erscheinenden Mann mit 5 cm Stiefelette vorstelle, da ist der Upps-Effekt deutlich geringer.
Richtig böse Begegnungen hatte ich glücklicherweise noch nicht. Um Gruppen, die alkoholisiert u./. krawallmäßig aussehen, mache ich, soweit ich sie vorher bemerke, einen weiten Bogen. Und während der Zugfahrt von Bremen nach Hamburg war ich heilfroh, dass ich meine Flachtreter anhatte, als ein Junggesellenabschied in den Zug kam. (Selbst die Zugbegleiterin machte keinerlei Anstalten, die Gruppe auf das Alkoholverbot in Metronom-Zügen aufmerksam zu machen.)
Kleider trage ich zwar auch nicht und das indische Gewand, das ich im Thread von sharkeye zeigte, nur sehr selten in der Öffentlichkeit und dann mit Hose und ohne Heels. Trotzdem habe ich selbst mit ordentlicher Jeans und Hemd eher was von einem Tramp - und dann noch 12-17 cm Absätze... Nun gut, letztlich sehe ich bei meinem Stöckeln in der Öffentlichkeit eh die Daueraufgabe, beim Umsetzen meiner Wünsche auch meine Schamgrenzen auszutesten und das beides irgendwie unter einen Hut zu kriegen. Und das muss/kann ich nur mit mir selbst ausmachen. Unabhängig davon, das es schön ist und guttut, sich hier mit Gleichgesinnten darüber auszutauschen.
[attachment=2]Birk.jpg[/attachment] Soweit ich denken kann der Klassiker der Herrensandalen bei Birkenstock. Ich gebe mir auch keine Mühe mehr, andere auszuprobieren, bin einfach rundum zufrieden damit. Wobei, eine kleine Anekdote dazu: als ich mein erstes Paar kaufte, war ich wohl an eine sehr eifrige Verkäuferin geraten. Die Sandalen waren eine halbe Nummer zu groß und was der hochgezogene Rand sollte, war mir damals auch noch nicht klar. Da meinte sie zur Förderung der Kaufabsicht „Und sehen ja auch sehr schön aus!“ Worauf ich – voll auf dem Öko- und Gesundheitstrip – nur ein „Na, diese Frage lassen wir lieber mal außen vor.“ übrig hatte. Und ob ich sie heute nun wirklich schön finde, hm, weiß nicht. Aber sie gehören mittlerweile zu mir dazu und ich fühle mich in ihnen einfach wohl.
Dann noch meine Alltagshalbschuhe:
[attachment=1]Lowa.jpg[/attachment] Und schließlich die für offiziellere Anlässe
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Gruß Ralf
Gast
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Zitat von olli müllerIch dachte du würdest damit etwas in weibliche Richtung experimentieren
Nee, bei mir liegt der Fall etwas anders: mich reizt einfach das besondere Stöckel-Gefühl. Nach dem Ausflug mit den Jumex Sandalen und meinen Stiefeletten gefällt mir zwar auch der Anblick, wie ich ihn in Schaufenstern u.ä. mitbekomme, aber ich habe nicht das Bedürfnis, als Frau zu erscheinen.